Sonntag, 31. Mai 2009

Störung

Mein Telefon streikt. Jedes Mal nach dem Wählton macht es "tüdelüt, tüdelüt", und dann höre ich das Besetztzeichen. Habe das schon bei mehreren Nummern ausprobiert. Da ich über das Internet telefoniere, letzteres aber läuft (wie man sieht), habe ich mich gleich ins 1&1-Servicecenter eingeloggt (die haben auch eine Service-Hotline, aber die kostet erstens und zweitens nutzt mir eine Telefonnummer grad herzlich wenig. Nach einigem Suchen habe ich den Support gefunden und eine Anfrage abgesetzt. Ich bin gepannt. Hoffentlich liegt es nicht am Telefon selbst. Das ist nämlich gerade mal ein halbes Jahr alt - und die Quittung habe ich so gut versteckt, daß ich sie nicht mehr wiederfinde. :-(
(Und draußen geht grad wieder ein gewaltiger Schauer runter. Hatten wir heute in Berlin schon mal. Da war ich gerade mit Freunden unterwegs - wir brauchten zwar nur eine Minute, bis wir im Trockenen waren, aber in dieser einen Minute waren wir doch ganz schön naß geworden!)

Sauer macht lustig

Samstag, 30. Mai 2009

Merkwürdige Gestalten

Manchmal sind schon merkwürdige Gestalten im Waschsalon anzutreffen. Heute zum Beispiel. Ich war gerade dabei, meine Wäsche aus der großen Schleuder in meine Tasche zu packen, als eine Frau reinkam und sich vor eine der Waschmaschinen in der Nähe der Schleuder stellte. Die war noch nicht ganz durch mit Waschen.
Das Alter der Frau fand ich schwer einzuschätzen, wahrscheinlich so in den 50ern. Hellblaue, verwaschene Jeanshose und -jacke. Blonde, leicht strähnige Haare. Roch leicht ungepflegt. In krassem Gegensatz dazu ihre knallrot lackierten Fingernägel, die nun wieder sehr gepflegt aussahen. Das gleiche gilt für die Zehennägel. Die konnte ich wunderbar sehen, weil die Frau erst mal auf ihren Schuhen schlüpfte und sich barfuß (!) vor die Waschmaschine stellte. Um die 2 Minuten Restwaschzeit zu überbrücken, zog sie einen Domäne-Werbeprospekt (hatte ich heute vormittag auch in der Post) aus der Tasche und blätterte eine Seite nach der anderen um. Nicht, daß sie auf einer Seite wenigstens mal verweilt hätte. Nein, sie hat den rechten Zeigefinger angeleckt, mit größtmöglichem Rascheln eine Seite umgeblättert, wieder den rechten Zeigefinger angeleckt, mit größtmöglichem Rascheln eine Seite umgeblättert, wieder den rechten Zeigefinger angeleckt, und immer so weiter. Das wirkte schon beinahe zwanghaft.
Aber dann hatte ich meine Wäsche komplett verpackt und machte mich auf den Heimweg.

Donnerstag, 28. Mai 2009

Dienstag, 26. Mai 2009

Faszinierend...

... wofür manche Leute neben ihrer Arbeit noch Zeit haben. :-o

Wahltag

Letzte Woche flatterte die Wahlbenachrichtigung für die Europawahl ins Haus. Ich begann mich schon zu wundern, wieso so viel Papier in dem Umschlag steckte, da bemerkte ich, daß ich am 7. Juni noch für was ganz anderes abstimmen kann. Am 7. Juni ist nämlich auch ein Bürgerentscheid zum Thema Tempelhof. Und zwar wird gefragt, ob der Flughafen Tempelhof als Weltkulturerbe geschützt werden soll (wie eine Bürgerinitiative und die Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg es fordern) oder ob der Berliner Senat seine amtlichen Pläne (Bebauung der Fläche) durchsetzen kann.
Daran ist mir nur eines aufgestoßen: die Initiatoren von "Pro Reli" hatten sich als Abstimmungstermin auch den 7. Juni gewünscht, um eine höhere Wahlbeteiligung zu erhalten. Ein legitimes Anliegen, denn je mehr Bürger bei so einem Volksentscheid abstimmen, desto besser. (Egal, wie es ausgeht.) Das hat der Senat aber zu verhindern gewußt. Ein Bürgerentscheid dagegen, von dem ich erst durch die Wahlbenachrichtigung Kenntnis erhalten habe, kann problemlos auf den Tag der Europawahl gelegt werden. Aber da wird sich die Bezirksverordnetenversammlung schon für ins Zeug gelegt haben.
Merke: der Umgang mit direkter Demokratie muß hier in Berlin auch erst gelernt werden.

Montag, 25. Mai 2009

Rheinklänge

Am vorigen Sonntag, d.h. am 17.5., war ich übrigens in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz und habe mir die "Rheinklänge" angehört. Bei freiem Eintritt gab es klassische Musik am laufenden Band. Jeweils eine Stunde lang spielten verschiedene Ensembles in kleiner Besetzung. Mir persönlich hat ja die englische Barockmusik am besten gefallen. Was noch besser war: wegen des schönen Wetters hatte die Landesvertretung auch ihren Garten geöffnet. Die Besucher konnten auf mitgebrachten oder ausgeliehenen Picknickdecken auf dem Rasen in der Sonne sitzen und der Musik lauschen. Die spielte zwar eigentlich drinnen (auf dem Bild ist links unten noch die Ecke vom kleinen Konzertraum zu sehen), wurde aber über Lautsprecher ins Freie übertragen. Da bleibe ich doch draußen! Zumal ich einen Platz an einem der wenigen Bierzelttische ergattert hatte. (Drinnen hätte ich allerdings wohl doch etwas mehr von der Musik gehabt, denn draußen hatte sie sehr starke Konkurrenz in Gestalt der Leidensgeschichte der "Schattenfrau" am benachbarten Bierzelttisch.)


Bevor die Barockmusik gegeben wurde, bin ich für eine halbe Stunde der Landesvertretung aufs Dach gestiegen. Die Dachterrasse war geöffnet - und von da oben hat man wirklich eine fantastische Aussicht!


Sonntag, 24. Mai 2009

Sein 60. Geburtstag

Gestern wurde unser Grundgesetz 60 Jahre alt, und zu diesem erfreulichen Anlaß fand am Brandenburger Tor und auf der Straße des 17. Juni eine riesige Geburtstagsparty statt. Den Beginn der Aufbauten hatte ich schon letzten Sonntag beobachten können. (Ob das Abbauen wohl schneller geht?..)

Mit meiner Begleitperson war ich an der Uhr am Potsdamer Platz verabredet, und schon von dort aus konnte man die Massen sehen, die Richtung Brandenburger Tor strömten. Weil die junge Frau sich etwas Zeit ließ, nutzte ich die Gelegenheit, mal diese merkwürdige Treppenkonstruktion zu besteigen und mir den Potsdamer Platz aus erhöhter Perspektive zu betrachten.


Außerdem hatte ich gehofft, da oben nicht so leicht entdeckt werden zu können, aber dem war nicht so (so wurde jedenfalls behauptet).

Nun ja, wir schlenderten also zum Brandenburger Tor und gelangten wundersamer Weise bis direkt vor die große Bühne, auf der gerade Musik gemacht wurde.


Ich muß an dieser Stelle gewaltige Ignoranz gestehen - ich hatte keine Ahnung, wer da sang und spielte, fand es aber nicht schlecht. Kann man mal hören. Meine Begleitung erklärte mir, es handele sich hierbei um die Gruppe PUR. "Kennst Du die etwa nicht?!" "Kennen" wäre zu viel gesagt, aber ich weiß immerhin, daß es eine Gruppe dieses Namens gibt, und daß einige meiner Schulkameraden die damals ziemlich gut fanden.
(Wenn ich hier schon dabei bin, mich zu outen: mein Kenntnisstand bzgl. der "Rolling Stones" ist nur unwesentlich besser. Bei denen weiß ich, daß es sie gibt, daß außer Mick Jagger noch Keith Richards dabei ist, und daß die anderen Jungs auch nicht besser aussehen. Immerhin würde ich die Herren Jagger und Richards auch ohne Bildunterschrift erkennen.)


Zurück zu der Gruppe, die gestern gegen 16 Uhr vor dem Brandenburger Tor spielte. Das Publikum war begeistert, und die Texte waren auch nicht übel.

Anschließend verabschiedete sich die Band, denn sie mußten noch nach Bremen zum Kirchentag. Eine Moderatorin erschien währenddessen auf der zweiten Bühne und kündigte die Berliner Staatskapelle unter Daniel Barenboim an, die Beethovens Neunte spielen sollten. Das wäre nun schon viel eher meine Musik gewesen, und Barenboim mal live zu erleben, war echt verlockend. Allerdings sollte das Stimmen der Instrumente erst einmal 50 Minuten dauern - und so lange wollten wir nicht warten. Große Lust, uns in das Gedränge auf der Straße des 17. Juni zu stürzen, hatten wir beide nicht, ...


... statt dessen bummelten wir Unter den Linden entlang bzw. bogen zur Abwechslung in die Seitenstraßen ab und spazierten bis zum Alexanderplatz. In der Pommesbude vor dem dortigen Kaufhof gibt es nämlich Currywurst und vor allem richtig leckere Pommes.

Samstag, 23. Mai 2009

Donnerstag, 21. Mai 2009

Premiere

Letzten Freitag hatte ich eine Premiere: ich habe zum ersten Mal eine Schokoladenverkostung durchgeführt. Und dann gleich ganz allein (vom netten Kollegen abgesehen, der die Ware und mich zum Einsatzort hin- und wieder zurückbrachte).
Ein Unternehmen hier in Berlin hatte eine Präsentation einer neuen Kollektion, die das Wort "Schokolade" im Namen trägt, und da sind die auf die Idee gekommen, ein Schokoladenunternehmen dazu einzuladen. Der Chef war in Deutschland unterwegs, und da ich ja eh für Marketing zuständig bin, war es dann meine Aufgabe und hat richtig Spaß gemacht. Nur eines war echt schwer zu ertragen: die offene Schokolade hatte einen sehr intensiven Duft, und ich stand die ganze Zeit daneben. Ich geb's ja zu, zwischendurch habe ich schon mal genascht (bevor jemand meckert: ich muß doch wissen, was für Pralinen ich da anbiete!), aber im großen und ganzen war es eine schwere Prüfung für meine Selbstbeherrschung...

Mittwoch, 20. Mai 2009

Zwangspause

Hier war eine ganze Weile nix los. Der Grund: ich hatte es irgendwie geschafft, mir einen Trojaner einzufangen, der als erstes mein Antivirenprogramm und als nächstes Outlook lahmgelegt hat (als Outlook den Geist aufgab, ist es mir aufgefallen). Das mußte vor nicht allzulanger Zeit passiert sein, denn den letzten Antivirenscan hatte ich erst am 1. Mai gemacht.
Zuerst habe ich noch versucht, das Problem selbst zu lösen, teils allein, teils mit Hilfe von Vater und Bruder (nur telefonisch geht das so schlecht). Und natürlich immer erst abends nach der Arbeit. Letzten Donnerstag habe ich mir dann mal frei genommen und mir einen Fachmann empfehlen lassen. Nicht zuletzt deshalb, weil alle Versuche, ein neues Antivirenprogramm runterzuladen, fehlschlugen und ich irgendwann am Mittwochabend bemerkte, daß sich neben der WLAN-Verbindung plötzlich noch ein Internetgateway in den Netzwerkverbindungen öffnete und sich nicht wieder deaktivieren ließ. So was hatte ich noch nie gesehen, und da wurde es mir unheimlich. (Anmerkung: das Internetgateway erscheint immer noch als mögliche "Netzwerkverbindung" auf dem Schirm, aber jetzt bleibt es hübsch deaktiviert.)
Der hat mein Notebook dann übers Wochenende eingezogen und gründlich desinfiziert. Gestern abend konnte ich es mir wieder abholen, aber weil es spät wurde, habe ich das gute Stück einfach erst mal abgestellt.
Bleibt die Frage, wie ich mir das Ding eingefangen habe. Der Spezialist meinte, ich hätte mir ein Verschlüsselungsprogramm runtergeladen und "Finger weg von Freeware". Nur kann ich mich beim besten Willen nicht daran erinnern, jemals Freeware runtergeladen zu haben, und schon gar nicht in letzter Zeit. Nun ja, ich werde wohl besser aufpassen müssen.
(Während meines Studiums bin ich mit meinem ersten eigenen PC anderthalb Jahre lang ungeschützt im Internet unterwegs gewesen (ok., es war eine Modemverbindung), und da ist nie was passiert. :-o)
Jedenfalls geht es jetzt wieder. Gottseidank.

Samstag, 9. Mai 2009

Demo im Kiez

Eigentlich war ich gestern u.a. damit beschäftigt, den Presseverteiler zu aktualisieren und ein paar E-Mail-Adressen zu recherchieren. Dabei fiel mir auf der Seite des TIP die Ankündigung einer Demo vor einer Eisdiele in der Maaßenstraße (in der Nähe vom Nollendorfplatz) ins Auge, die heute um 14:00 stattfinden sollte. Nun wohne ich da nicht weit weg von, und die betreffende Eisdiele liegt praktisch meiner Lieblingsbuchhandlung genau gegenüber.
Der Anlaß der Demo war folgender: der Besitzer der Eisdiele soll in letzter Zeit mehrfach durch homophobe Äußerungen negativ aufgefallen sein. Einige homosexuelle Kunden soll er teilweise auch handgreiflich vertrieben haben.
Nun ja, wenn der Mann wirklich ein Problem mit Homosexuellen hat, dann sollte er besser mal darüber nachdenken, hätte er seine Eisdiele lieber woanders aufmachen sollen. Auf jeden Fall nicht da.

Zur Demo unter dem schönen Motto "Knutschen bis der Wirt kommt" waren entsprechend viele Menschen gekommen. Ich war auch kurz zum Gucken da. (Frau ist ja neugierig.) Eigentlich hätte um zwei das große Küssen losgehen sollen, aber die meisten standen doch lieber nur rum. Geküßt haben sich jedenfalls eher wenige.


Bericht im Tagesspiegel hier.

Autsch!

Sabine hat mir ein Stöckchen zugeworfen, das ich hiermit gleich beantworte.

Regeln:
1. Beantworte die Fragen und füge sie in dein Blog ein.
2. Ersetze eine Frage, die du nicht magst, durch eine neue und füge zusätzlich eine weitere neue Fragen hinzu.
3. Tagge 8 weitere Leute!

1.Welches Parfüm benutzt Du zur Zeit?
Holla, gleich ein Problem angesprochen. Also erst mal grundsätzlich benutze ich immer ein Eau de Toilette und kein Parfum. Aktuell nehme ich "Vanilla" aus dem Body Shop. Damit bin ich an sich sehr zufrieden. Nur ist das mit steigenden Temperaturen nicht mehr so ganz angebracht. Zumindest nicht tagsüber, da der Duft dann einfach zu schwer ist. Letzten Sommer hatte ich ein sehr schönes gefunden, "Green Bamboo" von Marc'O Polo, das dann pünktlich zum Ende des Sommers aus dem Programm genommen wurde. Dasselbe ist mir mit den vorher benutzen Düften auch immer passiert. Ich brauche einen Duft, der frisch ist, nicht süß,lch aber leicht holzig. Meist sind die Wässerchen dann grün. Einen schönen Duft habe ich vor zwei Wochen entdeckt, aber der ist nicht meine Preisklasse.

2. Was für Ticks hast Du zur Zeit?
Ich spiele gerne mit meinen Haaren herum, wickele mir Strähnen um den Zeigefinger und denke daran, daß ich so allmählich mal wieder zum Friseur gehen könnte.

3. Was gibt es heute zu essen?
Wahrscheinlich Pasta.

4. Was ist Dein Highlight des Tages?
Das Paket, das ich heute von der Post abholen konnte.

5. Was willst Du unbedingt lernen?
Japanisch (habe nur so wenig Zeit dafür gehabt in den vergangenen Monaten). Litauisch. Vielleicht sollte ich auch Latein noch mal eine Chance geben. Und wenn ich diese Antwort nicht bald beende, fallen mir noch ein paar Sprachen ein.

6. Was hast Du zuletzt gekauft?
Ein Geburtstagsgeschenk.

7. Was ist Dein Lieblingswetter?
Wenn ich mit einem guten Buch und einer Tasse heißen Kakaos oder einer Kanne Tee gemütlich im Warmen sitze, mag ich auch Gewitter und Schneestürme. Ansonsten mag ich es, wenn die Sonne scheint. Ein kräftiger Sommerregen ist auch ganz schön (riecht so gut). Einen schönen Herbsttag, an dem es auch ein bißchen windig sein darf. Dauerregen, wenn ich nicht aus dem Haus muß.

8. Was ist Dein momentan wichtigstes Ziel?
Eine Arbeit finden, die mir Spaß macht, nicht schon nach wenigen Monaten wieder beendet ist, und von deren Gehalt ich leben kann.

9. Was denkst du über die Person, Die Dich getagged hat?
Sabine hat eine Menge guter Eigenschaften, die ich auch gerne hätte.

10. Wenn Du ein komplett eingerichtetes Haus irgendwo in der Welt bezahlt bekommen würdest, wo würdest Du es hin haben wollen?
Hier in Berlin. Oder eine gemütliche Datscha in Peredelkino.

11.Spielst Du ein Instrument?
Ich habe früher einige ausprobiert, aber es fehlte doch die Disziplin beim Üben. In meiner Wohnung steht noch eine Gitarre. Die ersten Griffe hat mir damals die Rahel in Moskau beigebracht, danach habe ich mit Hilfe von ein paar Büchern ein paar weitere Griffe erlernt. Gut bin ich mit der Methode nie geworden, aber für ein paar der schönsten Lieder von Okudschawa reicht es. Am besten spiele ich eh, wenn keiner zuhört. Nur war mir in der letzten Zeit nie so sehr nach Singen.

12. Wenn Du für die nächsten Stunden irgendwo auf der Welt sein könntest, wo wärst du gerne?
In einem japanischen Onsen. Oder in Odessa. Oder in Tbilisi. Bulgarien soll auch sehr schön sein.

13. Was ist Dir bei Freunden wichtig?
Okudschawa hat ein wunderschönes Gedicht geschrieben, "An die Freunde". Da steht alles drin.

14. Was würdest Du, wenn Du könntest, an Dir ändern?
Mir mehr Selbstvertrauen geben.

15. Was ist Dein Lieblingsstück in Deinem Kleiderschrank?
Das hängt gerade auf dem Wäscheständer: ein schlichtes, aber interessant geschnittenes dunkelbraunes Oberteil.

16. Was liest Du zur Zeit?
Ich kann mich grad nicht zwischen dem nächsten Updike und dem nächsten Rankin entscheiden.

17. 3 Dinge, die Dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern:
Sonne.
Der Spatz, der gerade in der Forsythie vor meinem Fenster herumhüpft.
Das Lied "Zirkus" von Okudschawa - schon lange nicht mehr gehört, und jetzt in die Dauerwiederholung gesetzt.

18. Was ist Deine Lieblingsgroßstadt?
Die, in der ich zur Zeit wohne.

19. Was ist zur Zeit Dein Lieblingslied?
Das, welches ich gerade höre (s. Frage 17).

20. Was ist Deine Lieblingsserie?
Ich habe ja keinen Fernseher mehr, aber langfristig gesehen will ich mir mal die gesamten Staffeln von TNG, Voyager und Enterprise anschaffen.

21. Dein Lieblingsfilm?
Schwierig. "Charade" und "The Hours" sind aber immer wieder schön.

22. Und Dein Lieblingsbuch?
Prosa: "Jahrestage"
Lyrik: Die Gedichtsammlung von Okudschawa.

23. Was ißt Du am liebsten?

Schokoladeneis.

24. Was ist die in Deinen Augen größte Modesünde?
Das, was ich so zu sehen bekomme, wenn ich durch Berlin laufe.

25. Was sind für Dich die drei wichtigsten Werte?
Hoffnung.
Lernen.
Maß halten.


Ich werfe das Stöckchen weiter an Andreas, Patrick, BigBadJohn, die neue Bloggerin, und an den, der es sonst noch aufheben mag.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Wieder was gelernt

Die Heilig-Geist-Kirche in Werder hat mir gut gefallen, auch von innen. Das wollte ich natürlich auch im Bild festhalten. Im Automatikmodus wurde es zu dunkel. Also habe ich den Modus der Kamera auf "Innenaufnahme" gestellt, was auch nicht wirklich was gebracht hat. Dann hatte ich die Idee, im manuellen Modus mal mit der ISO-Empfindlichkeit herumzuspielen - und siehe da: das Bild sah der Realität plötzlich sehr ähnlich!!
Zum Vergleich: links das Bild im Innenraum-Modus, rechts mit manuell eingestelltem ISO-Wert.




Jetzt habe ich die Kamera schon so lange, aber ich lerne immer noch was neues dazu. :-)

Montag, 4. Mai 2009

Baumblütenfest

Die Fahrt nach Werder hatte ich mir lange vorgenommen, dann aber doch recht spontan geplant. Dennoch war nicht das der Grund dafür, daß ich für die Hinfahrt über zwei Stunden gebraucht habe. In erster Linie bin ich selbst daran schuld: ich hätte halt eher aufstehen müssen (so wie ich es eigentlich auch geplant hatte ... *tüdelü*).
Jedenfalls kam ich gegen viertel vor elf am Bahnhof Zoo an - um festzustellen, daß ich den Zug nach Werder knapp verpaßt hatte und der nächste erst eine halbe Stunde später fuhr, um 11:12. Hmpf. Nun gut, ich habe die Wartezeit in der Bahnhofsbuchhandlung ganz gut rumgebracht, dann schon mal den Anschlußfahrschein am Automaten gezogen und selbigen fast punktgenau um 11 entwertet. Da stand tatsächlich schon ein Regionalexpreß, und da die Anzeigetafel deutlich sichtbar "Werder" als Fahrtziel verkündete, machte ich es ebenso wie der Großteil der anderen: freute mich darüber, daß der Zug so früh da war und stieg schon mal ein. Einen Sitzplatz gab es nicht mehr, aber eine halbe Stunde stehend kann man ja gut aushalten.
Ich hatte mich kaum halbwegs bequem an die Zugwand gelehnt, da setzte sich die Bahn schon in Bewegung. Um fünf nach elf. Häh? Allgemeine Verwirrung, bis ein Schaffner die Sache aufklärte: nee, das ist nicht der Zug nach Werder. Aber die Anzeigetafel sagte doch?.. Tja, muß ein Fehler gewesen sein. 'tschuldigung. In Michendorf können Sie umsteigen. (Wo zum Teufel ist Michendorf?)
Aber der Zug hielt ja auch noch in Berlin-Wannsee, und weil ich mich daran erinnern konnte, auf dem Fahrplan des von mir gewünschten Zuges was von "Wannsee" gelesen zu haben, bin ich einfach wieder aus dem Zug gehüpft. Der Zug nach Werder kam auch richtig zehn Minuten später in Wannsee an. Die Türen öffneten sich, und mir und den anderen Wartenden schallte ein hämisch-schadenfrohes "Hier paßt keiner mehr rein!" von der Horde junger Männer entgegen, die sardinengleich aneinandergedrückt beinahe aus der Tür gefallen wären. Nein, da ging wirklich keiner mehr rein. Obwohl - im oberen Stockwerk wären noch ein paar Stehplätze frei gewesen. Aber dazu hätten die Leute, die sich im unteren Gang gegenseitig auf die Füße getreten haben, einfach mal nach oben gehen müssen. Was nun?
Am gegenüberliegenden fuhr ein Regionalexpreß nach Berlin ein. Schnell reingehüpft und wieder bis Zoo gefahren. Das Gleis für die Züge Richtung Werder und weiter weg war gut gefüllt. Ein Husky hatte Durchfall. Herrchen und Frauchen putzen unter vernehmlichem Fluchen den Bahnsteig mit Küchenpapier.
Zwanzig Minuten später kündigte die Lautsprecherstimme an, der "Baumblüten-Expreß" (so heißt der Sonderzug, den die Bahn am Wochenende extra für die Fahrten zwischen Berlin und Werder zusätzlich hat fahren lassen) habe leider wenige Minuten Verspätung. Wenige Minuten später wurde der Zug dann endlich angekündigt. Doch: "Achtung, Achtung! Dieser Zug ist überfüllt! Bitten nehmen Sie den nächsten Zug!" Suuuuuper.
Der überfüllte Zug hielt, und aus den Türen sprangen Passagiere mit Platzangst. Weniger ängstliche Zeitgenossen vom Bahnsteig nutzen die Gelegenheit und schoben sich in den Zug. Ich zog es vor, zu warten. Fest entschlossen: wenn der nächste Zug wieder überfüllt ist, fahre ich mit der S-Bahn bis Friedrichsstraße, wo der Baumblüten-Expreß startet. Aber: der nächste Zug nach Werder, der kurz darauf in Zoo hielt, war zwar gut, aber nicht überfüllt. Und nach kurzem Suchen ergatterte ich tatsächlich noch einen Sitzplatz auf dem Oberdeck. :-)

Soviel zur Hinfahrt. Kurz vor eins war ich in Werder. Schön. Das Anschlußticket gilt ab Entwertung auch nur zwei Stunden. Andererseits: in dem Zug hat eh keiner kontrolliert.

Der Bahnhofsvorplatz von Werder präsentierte sich reichlich unspektakulär, aber immerhin mit ein paar blühenden Obstbäumen. Zahlreiche Busse luden zur "Blütenrundfahrt" ein oder boten einen Shuttle-Service vom Bahnhof bis zur Post, die ich im Stadtzentrum vermutete. Weil aber ein Großteil der Menschen aus dem Zug sich zielstrebig zu Fuß auf den Weg machte, schloß ich mich einfach der Menge an und trottete hinterher.


Es dauerte auch gar nicht lange, da tauchten längs des Weges die ersten kulinarischen Angebote in Form selbstproduzierten Obstweins auf, und bald darauf auch die unvermeidlichen Jahrmarktstände. Irgendwann habe ich aufgehört, die Stände mit albernen Perücken, pseudo-indianischen Ketten und ähnlichem Kappes zu zählen. Es waren sehr, sehr viele. Und überall Stände mit Obstwein (der ausschließlich in Plastikflaschen verkauft werden darf, da das Getränk wohl doch recht schnell zu Kopf steigt und viele gerade jüngere Besucher offensichtlich zum Abfeiern und Vollaufenlassen nach Werder kommen).

Je näher ich dem Stadtzentrum kam, desto voller wurde die Straße. Irgendwann war es nur noch ein Geschiebe und Gedränge die Straße entlang. Freßbuden und Stände mit Nippes, und davor und daneben Menschen, Menschen, Menschen.



Neben der Brücke, die auf die Inselstadt führt, hatte das THW schon mal vorsorglich eine zweite Behelfsbrücke errichtet, die aber noch nicht zur Benutzung freigegeben war.
In der Inselstadt erst einmal dasselbe Bild: überall Stände, Freßbuden, Obstwein, dazu noch diverse Fahrgeschäfte. Einige von denen bemühten sich redlich, den Beweis zu erbringen, die Erfindung der Lautsprecheranlage sei doch keine gute Idee gewesen.

Aber genug gelästert. Anhand der Bilder habt ihr es sicher schon gesehen: das Wetter war fantastisch. Warm, aber nicht zu heiß (aber nur knapp), und dann ist Werder auch noch wirklich schön (wenn man sich den Rummel wegdenkt.) Inzwischen hatte ich schon etwas Hunger, und so suchte und fand ich eine tatsächlich unbesetzte Bank in der Sonne (keine Sorge, ich hatte mein schickes Hütchen auf), etwas abseites des Rummels und mit Blick auf die Havel, und machte erst einmal Mittagspause. Mir gegenüber hatten sich schon jede Menge Leute einfach ins Gras gesetzt oder gelegt. Die ersten testeten auch schon die Wassertemperatur.

Frisch gestärkt machte ich mich auf den Weg durch die kleinen Gassen der Inselstadt, wo bedeutend weniger Touristen unterwegs waren.


Das hier ist das alte Rathaus mit der evangelischen Heilig-Geist-Kirche im Hintergrund. Ansonsten gibt es in der Stadt viele entzückende kleine Fischerhäuser, einen zweihundert Jahre alten Bergamottebaum, Fliederbüsche und einen schönen Weg an der Havel entlang. Hat mir sehr gut gefallen.


Nachdem ich (fast) alles gesehen hatte, stürzte ich mich zurück ins Getümmel. Eigentlich hatte ich doch überlegt, die 5 Euro in eine Blütenrundfahrt zu investieren,. Die führen, so hatte ich mittlerweile erahnt, zu den großen Obstplantagen außerhalb, wo die Bäume vielleich noch nicht alle verblüht sind. Doch ich sah zwar zwei dieser Busse an mir vorbeifahren, hatte aber keine Ahnung, wo (abgesehen vom Bahnhof) die noch halten und Passagiere aufnehmen. Klar, ich hätte zum Bahnhof zurückgehen können, aber die letzte Blütenrundfahrt sollte in einer guten halben Stunde starten - und das hätte ich nicht mehr geschafft. Also dann eben nicht.

Stattdessen ging ich zurück zu dem Gedränge und Geschiebe auf dem Marktplatz vor der Inselstadt, wo ich ein paar Stunden zuvor vom Bahnhof kommend gelandet war. Von diesem Platz aus ging eine weitere Straße ab, die - so konnte ich erkennen - auch ungefähr in Richtung Bahnhof führte, allerdings mit einer leichten Steigung. Nun hatte ich auf dem Hinweg vom Bahnhof mal einen Weg gesehen, der zu einer "Friedrichshöhe" führt, die wiederum vom Stadtplan am Marktplatz als Aussichtspunkt benannt wurde. Also in die Richtung. Wo so viele Menschen rumlaufen, kann ich nicht völlig verkehrt sein.


Es gab wieder die üblichen Stände (gerne auch mal zwei mit nahezu gleichem Angebot direkt nebeneinander), viele Menschen - und irgendwann war ich dann oben angelangt. Die Straße war immer noch voller Menschen, und rechts und links der Straße befanden sich Obstgärten, welche von ihren Besitzern für die Besucher geöffnet waren. Natürlich nicht, ohne den Besuchern noch selbstgebrauten Obstwein zum sofortigen Verzehr oder zum Mitnehmen anzubieten.


Tja, Baumblüte war nicht mehr, aber dennoch fühlte ich mich von dem Anblick der unter den Obstbäumen rastenden Menschen sehr an das japanische Hanami erinnert. Nur daß es hier mangels Blüten vielleicht eher "kimi" (Baum-kucken) heißen müßte. ;-)

Von der Friedrichshöhe aus fand ich ohne Probleme den Weg zurück zum Bahnhof, wo gerade wieder ein "Baumblüten-Expreß" eingetroffen war. Polizisten paßten auf, daß beim Verlassen des Bahnhofs alles mit rechten Dingen zuging - und natürlich auch beim Betreten. Denn schon in Berlin-Zoo hatte ich die Mitteilung der Polizei gelesen, daß anläßlich des Baumblütenfests nach 17 Uhr das Mitführen von Glasflaschen verboten ist und daß sich die Polizei verbehält, offensichtlich betrunkene und randalierende Mitmenschen gar nicht erst in die Züge zu lassen.
Die Abreisewilligen wurden jedenfalls von den (noch?) gelangweilt aussehenden Polizisten (die hinterher froh gewesen sein dürften, nicht zum Dienst in Kreuzberg abkommandiert worden zu sein - es war immerhin der 1. Mai) aufgefordert, uns schon mal einen Weg auf den Bahnsteig zu "erobern". "Einfach durchdrängeln! Einfach durchdrängeln!"
Der Kauf des Anschlußtickets am Automaten dauerte seine Zeit - aber nur, weil der Radfahrer vor mir mit dem Automaten nicht klarkam oder umgekehrt. Jedenfalls brauchte der ziemlich lange, um erst die Einzeltickets für sich und seine Frau und dann die zwei Fahrradkarten zu ordern, und der Automat brauchte dann noch sehr lange, um die vier Fahrscheine auch alle auszudrucken. Einen Sitzplatz fand ich erst in Potsdam, als die ersten Fahrgäste ausstiegen. Eine Dame hatte es dabei besonders eilig. Das heißt, erst hatte sie jede Menge Zeit und blieb oben am Rand der Treppe stehen, weil sie sich während der Fahrt nicht traute, sich an den vier Jugendlichen vorbeizuschieben, die es sich mangels Sitzplätze einfach auf der Treppe bequem gemacht hatten. Sobald der Zug dann aber hielt, wollte sie so schnell raus, daß sie die Treppe runterfiel. So schnell konnte ich gar nicht kucken: mit einem Mal lag sie unten. (Ist aber nichts passiert.)



Die Rückfahrt dauerte jedenfalls nur eine halbe Stunde (kleine Notiz am Rande: den Zug hatte sich der VBB beim Verkehrsverbund Warnow ausgeliehen - da wurden Erinnerungen wach!), dann war ich in Zoo, und eine weitere halbe Stunde später stand ich zuhause unter der Dusche.

Samstag, 2. Mai 2009

Freitag, 1. Mai 2009

Werder (Havel)

Ich hatte ja angekündigt, daß ich heute raus wollte. Und zwar bin ich nach Werder an der Havel gefahren, um mir das berühmte Baumblütenfest anzusehen. Werder ist gar nicht so weit weg von Berlin, gehört so eben noch zum Tarifbereich Berlin C (so daß ich lediglich einen Anschlußfahrschein zu meinem Monatsticket lösen mußte), und mit der Regionalbahn vom Bahnhof Zoo dauert die Fahrt gerade mal eine halbe Stunde.


Die Stadt liegt sehr schön in der Havellandschaft und ist von mehreren großen Seen umgeben. Der älteste Teil der Stadt, die Inselstadt, liegt (wie der Name schon sagt), auf einer Insel inmitten der an der Stelle sehr breiten Havel. (Sehr schön ist das zum Wikipedia-Artikel gehörende Luftbild.)
Eine schöne kleine Stadt in schöner Landschaft. Später am Tag (als ich den Rundgang durch die kleinen Gassen der Inselstadt schon hinter mich gebracht hatte), habe ich von einer Anhöhe aus selbst einen guten Überblick über die Stadt und ihre Umgebung bekommen.


Und sonst? Ich war ja von einer Bekannten in Werder gewarnt worden: Feiertag, Superwetter angekündigt - es wäre besser, am Sonntag zu kommen. Da sei es ruhiger. Und es war voll. Sehr voll. Was wiederum den Vorteil hatte, daß ich einfach nur den Menschenmassen hinterherlaufen mußte. ;-) Die Bekannte dagegen war zu Freunden "geflüchtet".
Ich weiß nicht, welche Kriterien bei der Terminwahl des Baumblütenfestes eine Rolle gespielt hatten. Allerdings würde ich den Verantwortlichen doch raten, sich mal über die Konsequenzen des Klimawandels Gedanken zu machen: der Flieder blühte, der Ahorn auch, aber an den unzähligen Obstbäumen, um deren Blüte es doch eigentlich geht, waren kaum noch Blüten übrig.
Ein genauerer Bericht folgt. Darin werde ich u.a. auch erzählen, warum die Hinfahrt doch zwei Stunden statt einer halben gedauert hat.

Bücher 2009, Teil 4

Im April ging es nahtlos mit diesen Büchern weiter:

29. Kenzaburō Ōe. "Der atemlose Stern"
Der letzte Teil der "Grüner Baum in Flammen"-Trilogie. Satchan hat die Kirche vom "Grünen Baum in Flammen" erst einmal verlassen und entdeckt, während sie eine Abhandlung über Augustinus liest, ihre Sexualität. Doch als sie von einem brutalen Überfall auf Bruder Gii erfährt, kehrt sie zurück in das Tal auf Shikoku. In der Kirche haben sich mittlerweile zwei Fraktionen gebildet: zum einen die alten "Mitglieder" der Waldjugend, zum anderen die neuen Mitglieder, die sich um die drei Inō-Brüder scharen. Beide Gruppen haben ihre Vorstellung vom "Erlöser" Bruder Gii, und es kommt zu Spannungen. Gleichzeitig nehmen die Angriffe von draußen aus der Presse zu, zumal die Inō-Brüder eine Art Wachtrupp aufstellen, der Fremden den Zutritt verwehrt. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen kommt es zur Spaltung, als die drei Brüder von Bruder Gii verlangen, sich definitiv als Erlöser zu erkennen zu geben. Doch Bruder Gii verweigert sich dieser Rolle. Natürlich ist auch dies ein sehr philosophischer Roman, in dem außer Augustinus auch viel über Dante, Simone Weil und Yeats nachgedacht wird.

30. Alexander Puschkin. "Die Hauptmannstochter"
Hatte ich schon mal auf Russisch gelesen. Eine spannende Powest über den Pugatschow-Aufstand unter Katharina der Großen. Der junge Pjotr Andrejewitsch Grinjow tritt seinen Militärdienst in der Festung Belogorodskaja im Orenburger Gebiet an. Viel Zerstreuung gibt es nicht, doch der junge Offizier wird ein gerngesehender Gast im Haus des Hauptmanns Mironow und seiner Familie. Bald verliebt er sich in die einzige Tochter des Hauptmanns, Maria Iwanowna, und macht ihr einen Heiratsantrag. Die Idylle wird gestört, als die Truppen Pugatschows die Stadt erobern. Pjotr Andrejewitsch entgeht im letzten Moment der Hinrichtung, wird von Pugatschow begnadigt und darf die Stadt unbehelligt entlassen. Auf Umwegen kann er schließlich auch seine Verlobte aus der Stadt befreien, doch aufgrund der Verleumdung eines von den Regierungstruppen gefangengenommenen Überläufers wird er eingekerkert. Maria Iwanowna fährt schließlich alleine nach St. Petersburg und bittet die Zarin um Gnade. Happy end.

31. Ian Rankin. "Wolfsmale"
Der 3. Fall von Inspektor Rebus. (Ich weiß, ich lese die Bücher ziemlich durcheinander, aber ich muß schließlich darauf Rücksicht nehmen, was gerade in der Stadtbücherei verfügbar ist.) Viel dazu sagen muß ich, denke ich, nicht mehr - einfach nur spannend. In London geht ein irrer Serienmörder um, und da Inspektor Rebus selbst einmal einen Serienmörder dingfest gemacht hat, hält man ihn in London für einen Experten und hat ihn zur Unterstützung angefordert. Natürlich schafft Rebus es wieder einmal, zielgenau in einige Fettnäpfchen zu treten, aber letztendlich hat er die entscheidenden Ideen (und Unterstützung durch eine junge Psychologin), die zur Auflösung der Morde führen - Verfolgungsjagd rund um Trafalgar Square inklusive.

32. Ian Rankin. "Ehrensache"
Rebus' 4. Fall. Was sollte ich machen? Zwei Romane in einem Band; natürlich lese ich sowas gleich hintereinander weg. Dieses Mal hat ein beliebter Abgeordneter gewaltige Probleme. Erst wird er bei einer Razzia in einem Edelbordell erwischt, dann wird kurz darauf seine Frau ermordet aufgefunden. Genauso packend und spannend wie die anderen Krimis aus der Feder von Rankin, die ich bis jetzt gelesen habe. Absolut empfehlenswert.

33. Minette Walters. "Der Schatten des Chamäleons"
Diese Frau schreibt einfach gute, spannende Krimis. Hier wurde ein junger Offizier der britischen Armee bei einem Anschlag im Irak schwer verwundet. Das Gesicht ist für immer entstellt, und seine Persönlichkeit scheint sich auch verändert zu haben. Aus dem offenen, beliebten, freundlichen Mann ist ein verschlossener Eigenbrötler geworden, der zunehmend aggressiv wird. Als er in einem Pub mit einem anderen Mann aneinandergerät, wird die Polizei auf ihn aufmerksam. Die sucht nämlich gerade einen Serienmörder, und der junge Mann war zufällig immer dann in London, wenn gerade ein Mord verübt wurde, und auch sonst deuten immer mehr Indizien auf ihn hin. Wie gesagt: spannend.

34. Theodor Fontane. "Fünf Schlösser"
Dieses Buch wird als fünfter Band zu den "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" gezählt, aber eigentlich hatte Fontane es gesondert angelegt. Seine Begründung: bei den "Wanderungen" wurde wirklich gewandert. Er beschreibt - wie anhand des Titels unschwer zu erraten - fünf Schlösser bzw. Herrenhäuser in der Mark Brandenburg: Geschichte des Hauses und seiner Bewohner. Weil die wiederum nicht völlig unabhängig von der Landesgeschichte betrachtet werden kann, gibt es auch immer wieder Wissenswertes über die Geschichte Brandenburgs und später Preußens insgesamt. Keine trockene Ansammlung von Daten und Fakten, sondern anschaulich beschriebene Geschichte. Macht Lust auf mehr, zumal es ja nie schlecht ist, etwas über die Geschichte der Gegend zu wissen, in der man lebt.

35. John Updike. "Landleben"
Nachdem Updike kürzlich gestorben ist und die FAZ voll mit Nachrufen war, mußte ich einfach mal was von diesem Autor lesen. Owen, 70 Jahre alt, lebt mit seiner zweiten Frau Julia in einer Kleinstadt in Massachusetts und blickt auf sein Leben zurück. Genauer: seine Frauen und seinen beruflichen Werdegang. Erste Freundin, dann das Studium der Elektrotechnik am MIT, wo er auch seine erste Frau (Phyllis) kennenlernt, eine kurze Phase des Lebens in Manhattan, während er bei IBM arbeitet und seine Frau die ersten beiden Kinder bekommt, der Umzug in eine Kleinstadt in Connecticut, wo er mit einem Kollegen eine Computerfirma gründet (bald erfolgreich), verschiedene Geliebte und schließlich das endgültige Scheitern der Ehe, nachdem er Julia kennenlernt. Unterhaltsam und interessant geschrieben. Ich fand es noch aus einem anderen Grund sehr faszinierend: letztes Jahr habe ich mal "Frauen" von Marilyn French gelesen, und während des sehr langen Teils über das Zusammenleben mit seiner ersten Frau hatte ich das Gefühl, die Geschichte aus "Frauen" mit anderen Protagonisten und aus männlicher Sicht zu lesen.