Donnerstag, 22. Juli 2010

Leider nicht in Berlin...

... aber eindeutig ein Balkon, den ich hier sofort aufgenommen hätte, wäre er mir hier in Berlin vor die Linse geraten.
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Montag, 19. Juli 2010

Freitag, 16. Juli 2010

Hitzewelle

Nach dem langen, saukalten und schneereichen Winter hatte ich mir fest vorgenommen, nicht über das Wetter zu schimpfen, sobald es mal schön warm wird.
Die jetzige Hitzewelle ist allerdings schon ein bißchen lang, was wohl am besten daran zu erkennen ist, daß selbst in meiner Altbau-Erdgeschoß-Seitenflügel-Wohnung 26° Zimmertemperatur erreicht und leicht überschritten wurden. Wow. Bislang lag der Rekord (das muß vor zwei Jahren gewesen sein) bei 24 Komma nochwas. Damit befinde ich mich aber immer noch in einer relativ komfortablen Lage, um die mich andere Leute schon ein bißchen beneiden. ;-)

Freitag, 9. Juli 2010

Mittwoch, 7. Juli 2010

Nächtlicher Terror

Vorgestern abend nacht hatte ich gerade das Licht ausgemacht und die Augen geschlossen, da hörte ich plötzlich ein leises Sirren. Zunächst war es noch weit entfernt, und ich begann schon an eine Sinnestäuschung zu glauben, da kam es plötzlich näher. Eindeutig: trotz aller Sorgfalt (abends mache ich die Fenster nur auf, wenn innen kein Licht scheint) hatte eine Mücke irgendwie den Weg in meine heiligen Hallen gefunden. Mist!
Also: Licht wieder an, aus dem Bett und zum Regal, wo die Brille nachts im Etui liegt. Bis ich meine Sehhilfe wieder vor der Nase hatte, war die Mücke natürlich verschwunden. Aber das Sirren war noch gut zu hören. Und dummerweise ist dieses Sirren ein Geräusch, daß mich ganz wunderbar am Einschlafen hindert. Es war also klar: entweder ich erwische die Mücke, oder das hier wird eine seeeeeehr lange Nacht. Es war ohnehin viel zu heiß, um wirklich gut schlafen zu können, da hatte eine Mücke mir gerade noch gefehlt.
Ohne Brille konnte ich die Jagd natürlich vergessen, also griff ich mir ein Buch und machte es mir bequem. Während ich las, lauschte ich immer wieder mit einem Ohr in die Stille - irgendwann würde der kleine Terrorist es schon wieder versuchen.
Es dauerte auch gar nicht lange, da kam das fürchterliche Sirren näher. Nur konnte ich die Mücke einfach nicht sehen. Es war wie verhext: das Sirren war ganz nah, aber der Verursacher blieb unsichtbar. Ich konnte noch so oft nach links und nach rechts kucken oder mich schnell umdrehen: das Sirren war da, aber die Mücke war einfach nicht zu sehen.
Irgendwann kam mir langsam der Verdacht, das Mistvieh würde immer vor meinem Hinterkopf herumfliegen. Es war einfach nicht zu sehen. Dafür hatte ich ohne Unterbrechung dieses teuflische Sirren im Ohr. Es war zum Verrücktwerden!
Schließlich hatte ich die rettende Idee: wenn ich die Mücke schon nicht erschlagen konnte, dann mußte sie zumindest aus meinem Schlafzimmer entfernt werden. Gedacht, getan. Ich stand langsam auf, ging langsam zur Schlafzimmertür, öffnete sie, schaltete das Licht im Schlafzimmer aus und im Wohnzimmer an, ging ein paar Schritte ins Wohnzimmer hinein und blieb direkt unter der Wohnzimmerlampe stehen. Das Sirren war mir die ganze Zeit gefolgt. Ich unternahm noch einen letzten Versuch, das Vieh zu erspähen und zu erlegen, aber wieder vergeblich.
Also Plan B: plötzlich stürmte ich auf die Tür zum Schlafzimmer zu, schaltete unterwegs schnell das Licht im Wohnzimmer aus, knallte die Tür hinter mir zu und tastete mich im Dunkeln zu meinem Bett. Und lauschte. Und lauschte. Und lauschte. Stille. Herrliche Stille. Nach einigen Minuten war ich mir ziemlich sicher, daß sich zwischen der Mücke und mir eine für erstere undurchdringliche Tür lag, nahm die Brille wieder ab, legte sie ins Etui und mich anschließend ins Bett. Die Nacht verlief ohne weitere Vorkommnisse.

Gestern abend erwischte ich die Mücke übrigens doch noch: sie hatte es sich unter dem Hängeschrank über der Spüle bequem gemacht, als ich gerade mein dreckiges Geschirr aufspülen wollte. Das blöde Vieh hatte keine Chance und einen schnellen Tod. :-)

Sonntag, 4. Juli 2010

Samstag, 3. Juli 2010

Die Ruhe vor dem TRÖÖÖÖÖÖÖÖT

Es ist ein heißer Sommertag in Berlin mit Temperaturen weit über 30° C. Die Wettervorhersage hatte von bis zu 37° gesprochen. Normalerweise ist der Kleistpark, in dessen Nähe ich wohne, bei solchem Wetter voller Menschen, die sich einfach nur sonnen oder Freunde und/oder Familie zum Picknick eingeladen haben. Vor allem am Wochenende. In letzter Zeit gehe ich nachmittags auch immer für ein Stündchen in den Park, suche mir ein freies Plätzchen auf der (inzwischen von der Sonne arg verbrannten) Wiese, ärgere mich über den Müll, den andere dort hinterlassen haben, und lasse mich im Schatten oder zumindest Halbschatten mit einem guten Buch nieder.
Am heutigen Samstag dagegen hatte ich, als ich so gegen 16:15 ankam, die große Wiese im Park fast ganz für mich alleine. In der einen Ecke hatten sich ein paar türkisch- oder arabischstämmige Frauen mit ein paar herumtollenden Kleinkindern niedergelassen. Ansonsten konnte ich unter den Bäumen noch maximal vier Einzelpersonen ausmachen. Allem Anschein nach alle weiblich. (Ich ja auch.)
Da war es natürlich für mich nicht schwer, einen Platz zu finden, wo ich mich in den Schatten legen konnte. Es war eine himmlische Ruhe. Die eine Menschenansammlung war weit weg., so daß ich die spielenden Kleinkinder praktisch gar nicht hören konnte Die Einzelpersonen lagen einfach nur schlafend oder lesend im Schatten. Ich las mein Buch - und mußte zwischendurch doch an den Film "Das Wunder von Bern" denken, an die dort gezeigten leergefegten Straßen während des Endspiels. Aber dann freute ich mich einfach wieder über die Ruhe und konzentrierte mich auf meine Lektüre (falls es jemanden interessiert: "Unvollständige Erinnerungen" von Inge Jens).
Dann, plötzlich, ertönte ein lautes TRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖT. Eine Vuvuzela! Und dann noch eine. Und noch eine. Und das Zischen und Krachen explodierender Feuerwerkskörper. Danach: laute orientalisch angehauchte Musik aus der Richtung des "Pallaseum" genannten Sozialbaus. Seufzend rollte ich meine Bastmatte zusammen und ging zurück in meine Wohnung.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Mit der Uferbahn ins Grüne

Die BVG betreibt nicht nur die Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen hier in Berlin, sondern hat auch ein paar Flyer mit Ausflugstips herausgegeben: "Mit der BVG ins Grüne". Denn man sollte es nicht glauben, Berlin ist nicht nur eine tolle und faszinierende Großstadt, sondern hat auch jede Menge Parks, Wälder und Seen "im Angebot". Besagte Flyer erklären, wie man mit öffentlichen Verkehrsmitteln raus in die Natur gelangen kann, ohne Berlin zu verlassen. Das mußte bei dem schönen Wetter natürlich ausprobiert werden. Balkonien oder der Park vor der Haustür sind zum Sonnen zwar auch wunderbar geeignet, aber man möchte doch auch mal was Neues sehen.

Die Wahl fiel auf die Tour Mit der Tram in den tiefen Süden von Berlin. Tiefer Süden ist nicht übertrieben: Endstation der Tram ist Alt-Schmöckwitz, Zentrum eines eingemeindeten ehemaligen Fischerdorfes im äußersten Südosten von Berlin. Die Grenze zum Land Brandenburg verläuft ganz in der Nähe.

Laut Flyer startet die Tour am S-Bahnhof Köpenick, wo die Tram der Linie 68 startet. Zunächst fährt die Straßenbahn durch die malerische Altstadt von Köpenick. Diesen ersten Teil haben wir allerdings ausgelassen, denn die Köpenicker Altstadt haben wir schon im letzten Sommer einmal erkundet. Stattdessen sind wir vom Südkreuz mit der S 47 bis zur Endstation Spindlersfeld gefahren, von wo wir mit der Tram eine Station weiter zur Haltestelle Köllnischer Platz gelangten, die ebenfalls von der Tram 68 angesteuert wird. Wir sind zunächst zu Fuß dem Verlauf der Straßenbahngleise gefolgt, anstatt eine Viertelstunde rumzusitzen und auf die Bahn zu warten.

Spindlersfeld war früher einmal eine Werkssiedlung rund um die Großwäscherei W. Spindler. Die Überreste dieser Siedlung und die Industrieruinen lagen leider abseits unseres Weges, trotzdem war es nicht uninteressant. Es gab alte verfallene Häuser (ein trauriger Anblick), alte restaurierte Häuser (sehr schön!) und neu erbaute Häuser (teilweise schön, je nachdem).


Hinter den Häusern auf der linken Seite der Straße konnte man schon das Wasser ahnen, denn die Linie 68 entspricht weitgehend der ehemaligen Uferbahn, die entlang der Dahme verläuft und als eine der schönsten Straßenbahnstrecken Berlins gilt (und schön ist sie wirklich!). Streng genommen beginnt die "Uferbahn" ja eigentlich erst in Grünau, dem Nachbarortsteil, aber wir konnten die Dahme schon zwischen den Häusern hindurch sehen, und da wollen wir mal nicht so kleinlich sein. ;-)

An der übernächsten Haltestelle stiegen wir dann in die Tram und genossen die Fahrt. Vorbei ging es an der Regattastrecke und zahllosen Ruderclubs, und danach ging die Fahrt durch den Wald. An der Haltestelle Richtershorn (ein traditionsreiches Ausflugslokal, das heute auf "Western" macht) stiegen wir aus. Wir wollten zur Bammelecke, einer wilden Badestelle, die laut Flyer nur ein kurzes Wegstück zurück liegt.


Es war faszinierend! Eine einspurige Straßenbahnlinie, daneben ein asphaltierter Weg, links Wald, rechts das von Bäumen bestandene Dahmeufer. Es roch ganz eindeutig nach Sommer - für mich riecht Sommer wie die Wanderungen im Schwarzwald, wo wir früher immer mit der Familie Urlaub gemacht hatten: von der Sonne erwärmtes, leicht moderndes Holz, Tannennadeln, Heu. Richtig schön. :-)

Es gab dort schon einige Stellen, wo wir uns direkt am Ufer in Schatten, Halbschatten oder Sonne hätten legen können, aber überall waren andere schneller gewesen.

Aber wir wollten ja eh zur Bammelecke. Bald sahen wir etwas, das wie unser Ziel aussah - und gleichzeitig nach FKK-Strand. Auch aus der Ferne war eindeutig zu erkennen, daß sich auch hier gerade die Leute zur Freikörperkultur hingezogen fühlten, die es aus ästhetischen Gründen besser nicht täten. Nein, da wollten wir nicht hin. Stattdessen gingen wir zurück zur Haltestelle, sahen gerade noch die Rücklichter der Tram, und wanderten weiter zur nächsten Station, um nicht 20 Minuten am Richtershorn herumzusitzen. In Schmöckwitz, der Endstation, würden wir sicher auch eine schöne Stelle am Wasser finden.
(Später haben wir auf einem Plan gesehen, daß die Bammelstelle noch ein ganzes Stück weiter weg gewesen wäre - dummerweise war sie halt auf dem BVG-Flyer nicht eingezeichnet gewesen. Nun ja.)

Schmöckwitz (spricht sich übrigens mit langem "ö") war, wie eingangs schon erwähnt, mal ein kleines Fischerdorf, und das sieht man diesem Teil Berlins deutlich an. Es ist kaum zu glauben, daß dieses hübsche, beschauliche Dorf tatsächlich zu einer Großstadt gehört.


Die Straßenbahnlinie endet an der Station Alt-Schmöckwitz, dem früheren Dorfanger. Wir folgten einem kleinen Pfad an dem halbverfallenen Haus links vorbei und waren nach wenigen Schritten an einer kleinen Parkanlage direkt am Wasser angekommen. Am anderen Ufer war die im BVG-Flyer erwähnte Badestelle zu sehen; wir dagegen beschlossen: hier bleiben wir.


Ruckzuck wurden die mitgebrachten Handtücher ausgepackt und im Halbschatten ausgebreitet. Ich hatte mich noch gesondert vorbereitet und zuhause ein Stück altes Brot in kleine Stückchen geschnitten. Als nach ca. 10 Minuten eine einsame Ente vorbeigeschwommen kam, begann die Fütterung. Nach schätzungsweise 2 Minuten waren wie aus dem Nichts weitere Enten aufgetaucht, die sich auf die Brotstückchen stürzten. Wir machten nun Arbeitsteilung: die eine warf die Brotstücke ins Wasser, die andere fotografierte. Zwei Enten waren besonders mutig und flatterten ans Ufer - direkt vor unsere Linsen. :-)


(Noch mehr schöne Entenbilder gibt es übrigens hier.)

Später wollten wir doch noch mal einen kleinen Gang auf die Schmöckwitzer Brücke machen, von der man eine schöne Aussicht auf die bei dem Ort zusammentreffenden Seen hat. Interessanter war dann aber das Geschehen neben uns auf der Brücke: ein paar Halbstarken war das reine Schwimmen im Zeuthener See zu langweilig, und so nutzten die Jungs die Brücke als Sprungbrett - nicht nur wegen des Schiffverkehrs (zwischenzeitlich hatte sich auch ein großer Frachtkahn unter der Brücke hindurchgeschoben) ein riskantes Unterfangen. Aber es scheint alles gut gegangen zu sein.

Vielen Dank an B. für das zweite Bild.

Daraufhin machten wir uns wieder auf den Rückweg...


... gingen noch an der Dorfkirche von Schmöckwitz vorbei...


... und kamen gerade rechtzeitig zur Abfahrt der Straßenbahn! In der Köpenicker Altstadt stiegen wir aus und setzten uns noch für ein halbes Stündchen in ein schönes Café am Wasser.