Sonntag, 8. November 2009

Wie es bisher weiterging

Wozu die Verbraucherzentrale bemühen, wenn man einen Juristen kennt, der sowieso schon mal seine Hilfe angeboten hat? Dummerweise ist der Mann, Beruf: Journalist, immer schwer beschäftigt und voll im Streß. Aber am vergangenen Wochenende, so hatte er mir versprochen, wollte er ein paragraphengesättigtes Antwortschreiben an 1&1 aufsetzen.
In der Zwischenzeit hatte sich auch die Rechnungsstelle gemeldet. Zu meinem Widerspruch fiel denen nur ein, ich hätte die Sofortstartoption gewählt und daher sei immer Vorkasse. (Nur: wenn Vorkasse, warum steht auf der Rechnung vom 15.10. ein Abrechnungszeitraum vom 15.9. bis 15.10.? Weisen die etwa ihre Rechnungen falsch aus?) Für den Zeitraum der "Nichtnutzung" würde ich selbstverständlich im Nachinein eine entsprechende Gutschrift erhalten, ich soll da einfach die Rückmeldung der Störungsstelle abwarten und mich dann wieder bei ihnen melden.
Pfff.
Dummerweise mußte mein Bekannter letzte Woche Samstag ganz plötzlich verdienstreisen. Heute ist er wieder da. So lange wollte ich nun aber nicht warten, also habe ich letzte Woche mal bei der Verbraucherzentrale angefragt. Da ich letzte Woche beruflich stark eingespannt war, habe ich es mit der E-Mail-Beratung probiert. Das geht wunderbar über die Webseite der Verbraucherzentrale - man nennt seine Postleitzahl, Kontaktdaten, beschreibt kurz sein Anliegen und kann bis zu vier PDF-Dokumente dazu hochladen. Dann gibt man noch ein Paßwort ein, mit dem man hinterher seine Antwort erfragen kann. Die bekam ich am Freitag: weil mein Problem doch etwas umfangreicher sei, solle ich mich besser an die persönliche Rechtsberatung wenden. Die Gebühr von 15 Euro für die E-Mail-Beratung müsse ich natürlich nicht zahlen (die wird dann für die Rechtsberatung fällig).
Also: bei der Verbraucherzentrale angerufen. Es gibt nämlich zwei Rechtsberatungen: eine allgemeine (ohne Anmeldung) und eine Sonderberatung (mit Anmeldung). Mir wurde gesagt, ich solle am Dienstag zur allgemeinen Beratung kommen und Zeit mitbringen.
Inzwischen hat mir 1&1 auch eine Mahnung geschickt - per E-Mail, natürlich. Das ist ja auch so wahnsinnig intelligent, jemandem, der nachweislich Probleme mit seinem Internetzugang hat, wichtige Informationen per Mail zukommen zu lassen.
Gestern erhielt ich dann einen Telefonanruf meines Vaters. "Wir haben so lange nichts mehr von Dir gehört [Anmerkung: meine Eltern hätten ja auch anrufen können...], und im Internet steht auch nichts mehr! Gestern abend warst Du auch nicht erreichbar ... " - stimmt, am Freitag habe ich sehr kurzfristig eine Freikarte für den Kammermusiksaal der Philharmonie erhalten, wo das Tango-Ensemble "Yira Yira" zusammen mit der sizilianischen Sängerin Etta Scollo ein ganz fantastisches Konzert gegeben hat. Da hatte ich das Handy selbstverständlich abgestellt.
Was macht mein Vater? Ruft bei 1&1 an, um sich zu beschweren, daß seine Tochter kein Internet und kein Telefon mehr hat. (*kopf>tischplatte*)
Was er von 1&1 erfahren hat, war folgendes: am 7.10. hatte ich einen Anruf zwecks Leitungsmessung erhalten und da gesagt, daß ich erst die Reaktion der Kündigungsstelle abwarten wolle. Stimmt, das war der Tag, nachdem ich die Kündigung per Einschreiben abgeschickt hatte. Das war sechs Tage, nachdem ich die Meldung gemacht hatte, mit der neuen Fritz!Box funktioniere die DSL-Synchronisation nicht. Ich hatte auch gesagt, daß ich berufstätig bin, einen langen Arbeitsweg habe und abends ab 19:30 zuhause für irgendwelche Messungen zu erreichen sei. Der Rückruf kam sechs (!!) Tage später, vormittags (!!) um Viertel nach Neun (!!!).
Jedenfalls, so 1&1, habe man mein Problem "auf die Seite gelegt" und warte eigentlich nur auf meine Rückmeldung. Wozu ich im übrigen vertraglich verpflichtet sei. Schön, daß ich das auch mal erfahre. Und wann und wie soll ich das nach Meinung von 1&1 machen? E-Mails kann ich (zumindest offiziell) nur im Büro abrufen - ich kann mir lebhaft vorstellen, was 1&1 von privater Internetnutzung seiner eigenen Callcenter-Angestellten hält. Natürlich habe ich ein Handy - das aber von meinem Arbeitgeber finanziert wird, und - das schrieb ich bereits - nachdem ich schon mal insgesamt eine Stunde auf seine Kosten mit der kostenpflichtigen Hotline von 1&1 telefonieren "durfte", möchte ich das nicht wieder tun.
Mal abgesehen davon, daß ich wirklich "begeistert" von dieser grandiosen Idee meines Vaters war (ich weiß, ich weiß, er hat's gut gemeint - trotzdem: nein, danke!!!), ist mir später, nachdem die Wut über diesen Anruf etwas verraucht war, ein ganz anderer Gedanke gekommen: da ruft jemand bei 1&1 an, behauptet, er sei der Vater der Kundin XY mit der und der Adresse und der und der Telefonnummer - und die geben dem Auskunft über meine Daten????????

1 Kommentar:

1und1 hat gesagt…

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1und1 Pressestelle