Samstag, 14. November 2009

Bei der Verbraucherzentrale

Am Dienstagvormittag hatte ich mir freigenommen und bin zur Verbraucherzentrale gegangen. Weil mir gesagt worden war, ich solle Zeit mitbringen, stand ich schon um kurz nach neun mit allen Unterlagen und einem guten Buch vor dem Gebäude, brauchte zehn Minuten, um den Eingang zu finden, ging zur Anmeldung, zahlte die 15 € für die Rechtsbelehrung und war die Nummer fünf im Wartesaal. Um zehn (gut: kurz nach zehn) wurde der erste Wartende aufgerufen, ein paar Minuten später durfte Nummer zwei in einem anderen Zimmer verschwinden, und ich war dann so gegen Viertel vor elf dran.
"So, wie kann ich Ihnen helfen?" "Ich habe Probleme mit meinem Internetanbieter, mit 1&1." "Ach, zur Abwechslung mal." Mehr Ironie geht nicht.
Ich habe der Anwältin dann meinen Fall geschildert (inklusive der Vorgeschichte von Juli/August). Sie meinte, die anfangs von mir gesetzte Frist von einer Woche bereite ihr etwas Bauchschmerzen, weil es schon zwei Wochen sein sollten, aber da ich die Frist ja stillschweigend verlängert hätte, würde es wohl letztlich doch okay sein. Die Rechnung sollte ich aber erst einmal bezahlen - aber unter Vorbehalt und das so auch beim Verwendungszweck eintragen. (Das habe ich am nächsten Tag getan.) Weitere Rechnungen sollte ich aber auf keinen Fall bezahlen.
Die Anwältin versprach, noch einmal an 1&1 zu schreiben, auch nachzuhaken. Und auch ein zweites Mal nachzuhaken. Letztlich, so meinte sie, würden die Telefonanbieter in solchen Fällen natürlich nie zugeben, daß sie Mist gebaut haben, aber anbieten, gegen Zahlung einer Vertragsaufhebungsgebühr von 59 € den Port freizugeben und den Kunden aus dem Vertrag zu entlassen. Nun ja, dem Saftladen noch knapp 60 Euro hinterherzuwerfen, geht mir zwar gegen den Strich, aber wenn ich mich damit freikaufen kann...
Ich mußte dann eine Vollmacht unterschreiben, Kopien der Korrespondenz da lassen und noch einmal 15 € für die Rechtsbesorgung (ein schönes Wort, daß sich auch nur ein Jurist ausdenken konnte) zahlen - und dann war es viertel nach elf. Eine Stunde später war ich gut gelaunt im Büro.
Das Schreiben an 1&1 wird Anfang nächster Woche rausgeschickt (weil die Geschäftsleitung erst noch alles absegnen muß, so wurde mir erklärt), und danach würde es noch so ein bis zwei Wochen dauern, bis die Sache abgeschlossen ist. Dann kann ich endlich einen neuen Vertrag machen. Mit der Telekom.
Wenn 1&1 sich noch mal bei mir meldet und was wichtiges passiert, soll ich der Anwältin Bescheid geben. Nun hatte ich heute wieder einen Brief von 1&1 im Briefkasten. Aber das war nichts wichtiges. Nur die Information, daß ich bei der Aktion "Kunde wirbt Kunde" bis zu 50 € Prämie kassieren kann...

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