Meine Bücher im März:
22. Karen Joy Fowler. "The Jane Austen Book Club"
In der Bücherei gibt's das Buch nur auf Englisch, macht aber nix. Ich habe mir vor einiger Zeit den Film auf DVD gekauft und finde ihn richtig schön, da mußte ich das Buch natürlich auch lesen. Fünf Frauen und ein Mann treffen sich jeden Monat, um gemeinsam über ein Buch von Jane Austen zu lesen. Aber natürlich geht es da auch um Zwischenmenschliches innerhalb der Gruppe. Sabine war von dem Buch eher mäßig begeistert, ich finde es ok. Der Film gefällt mir wesentlich besser - erstaunlich, wie frei Regisseur und Drehbuchautor mit dem Stoff umgegangen sind; die Grundkonstellation stimmt, aber viele Motive sind wesentlich deutlicher herausgearbeitet als im Buch. Außerdem mag ich Amy Brenneman (im Film die Sylvia), seit ich sie vor Jahren mal in "Für alle Fälle Amy" gesehen habe. Zusammen mit Kathy Baker (Bernadette) spielt sie überdies in einem anderen Film mit, den ich sehr gerne mag.
23. Ian Rankin. "Im Namen der Toten"
Der 16. Band mit Inspektor Rebus (irgendwie blöd, wenn man sich in der Reihenfolge der Lektüre danach richten muß, was in der Bücherei gerade da ist). Dieser hier jedenfalls spielt in der Woche des G8-Gipfels im schottischen Gleneagles, was nun nicht so weit von Edinburgh entfernt ist. Alle schottischen Polizisten sind mit den Vorbereitungen des Gipfels beschäftigt, nur John Rebus soll davon ferngehalten werden - was natürlich nicht klappt, denn Mörder lassen sich auch von der Ankunft hochrangiger Politiker nicht abhalten. Und Rebus erst recht nicht. Wieder ein sehr spannender Krimi.
24. Marina Lewycka. "Caravan"
Ihren ersten Roman, "Eine kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch" habe ich schon letztes Jahr begeistert gelesen. Das hier ist ihr zweiter. Eine eigentlich sehr traurige Geschichte von illegalen (mehrheitlich osteuropäischen) Arbeitskräften in England, die von ihren diversen Arbeitgebern ausgebeutet und nach Strich und Faden betrogen werden. Doch die Abenteuer, die sie erleben, werden mit so viel Witz und Verve erzählt, daß es ein reines Vergnügen ist, diese Groteske zu lesen. Hoffentlich erscheint bald ihr dritter Roman.
25. Naomi Klein. "Die Schockstrategie"
Das letzte noch ungelesene Weihnachtsgeschenk. Ein harter Brocken. Die Autorin beschreibt den Siegeszug des Neoliberalismus à la Friedman. Ihre These: die Verfechter der ungezügelten Marktwirtschaft machen sich Schocks und Krisen zunutze, um ihr Wirtschaftsmodell durchzusetzen. Während die Bevölkerung noch wie gelähmt ist, wird in Hinterzimmern handstreichartig das Wirtschaftssystem umgekrempelt: Staatsbetriebe werden privatisiert, massenhaft Menschen entlassen, gleichzeitig fallen alle Handelsbeschränkungen, so daß billige Importwaren die einheimischen Produkte verdrängen. Erstmals angewendet wurde die Schock-Strategie in Chile unter Pinochet und den anderen lateinamerikanischen Militärdiktaturen. Die Folterungen waren demnach auch deshalb "notwendig", um die wichtigsten Kritiker der Wirtschaftspolitik der Juntas auszuschalten und den Rest der Bevölkerung so einzuschüchtern, daß diese es nicht wagte, dagegen zu protestieren. Die nächsten Stationen waren Osteuropa nach dem Fall des Kommunismus, New Orleans nach Katrina, Südostasien nach dem Tsunami und der Irakkrieg. Beängstigend. Gut geschrieben und solide recherchiert. Da kommt man mehr als nur ins Grübeln. Das andauernde Gejammer über die schlechte Lage in Deutschland sollte ja auch der Bevölkerung vor allem die Notwendigkeit sozialer Einschnitte deutlich machen. Vielleicht sollte man mal Friedmans Privatisierungsbibel lesen ...
26. Uwe Johnson. "Mutmassungen über Jakob"
Nein, das ist kein Rechtschreibfehler meinerseits, das hat der Autor so gewollt. Und einem Lieblingsschriftsteller verzeiht man so was. Das hier ist das erste Buch, das von Johnson veröffentlicht wurde (das eigentliche Erstlingswerk, "Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953", erschien erst posthum). Jakob Abs ist Dispatcher bei der ostdeutschen Reichsbahn. Am Tag seiner Rückkehr von einem Besuch in Westdeutschland verunglückt er tödlich beim Überqueren der Gleise. "Aber Jakob ist immer über die Gleise gegangen." War der Tod Unfall? Selbstmord? Oder Mord? Darüber denken die Menschen nach, denen Jakob in den letzten Monaten und Wochen vor seinem Tod begegnet ist: Gesine Cresspahl (jawohl, die Heldin aus den "Jahrestagen"), seine Quasi-Schwester, die ihn liebt und die seit einigen Jahren im Westen lebt. Dr. Jonas Blach, der Gesine liebt und Jakob bei einem Besuch in Jerichow bei Gesines Vater kennen- und schätzen gelernt hat. Herr Rohlfs, der nicht so heißt und bei der Stasi arbeitet. Er ist an Jakob interessiert, weil er über ihn an Gesine heranzukommen hofft, die einen Dolmetscherposten bei der Nato hat. Das ist sehr komplex erzählt, aber in der für Johnson typischen behäbigen Sprache, die ich so sehr mag. Irgendwie beginnt man die Zusammenhänge erst zu begreifen, wenn man das Buch einmal durchgelesen hat. Eigentlich müßte ich gleich noch mal anfangen. Statt dessen habe ich mich an Buch Nummer 27 gemacht:
27. "Die Katze Erinnerung. Uwe Johnson - Eine Chronik in Briefen und Bildern", zusammengestellt von Eberhard Fahlke
Das Buch lag so verführerisch auf dem "Angebotstisch" in der Bücherei, als ich das letzte Mal da war. Es ist einfach faszinierend. Anhand von Briefen Johnsons an Freunde und Bekannte, darunter sein Verleger Siegfried Unseld, Hannah Arendt, Max Frisch und andere, erhält man einen guten Überblick über das Leben von Uwe Johnson. Dabei geht es weniger um private Dinge (gut, man erfährt, daß er irgendwann mal geheiratet hat und eine Tochter geboren wurde), sondern über die Entstehungsprozesse seiner Romane, Erzählungen und die Lektoratsarbeiten, die er für den Suhrkamp-Verlag übernommen hat. Wie sorgfältig er recherchiert hat, um allein die "Jahrestage" schreiben zu können! Und dann die vielen Bilder: Johnson in verschiedenen Altersstufen, mal alleine, mal zusammen mit anderen Literaten, Landschaften und Straßen in Mecklenburg, Berlin und New York (das Haus am Riverside Drive, in dem er gewohnt hat und in dem er auch Gesine wohnen läßt!!!!!). Beim Lesen bekam ich direkt Lust darauf, mir die Jahrestage noch einmal vorzunehmen. Besonders aufgefallen ist mir auch, daß er in den Briefen praktisch genau so schreibt wie in den Romanen: mit viel Liebe zum Detail, etwas behäbig-umständlich formuliert und dennoch punktgenau und so oft mit tiefgründigem Humor. Wie schade, daß ich dieses Buch an die Bücherei zurückgeben muß ...
28. Kenzaburō Ōe. "Der schwarze Ast"
Die Fortsetzung von "Grüner Baum in Flammen", das ich im Februar gelesen habe. Die Gemeinschaft um Bruder Gii hat sich allmählich in eine Art "Kirche" verwandelt und findet mehr und mehr Anhänger, darunter auch solche, die sich anfangs gegen Bruder Gii gestellt hatten. Doch es ist immer noch eine Gemeinschaft im Aufbau, die um ihr spirituelles Programm, ihr "Evangelium" ringt. Die Mitglieder sammeln Texte oder Textstellen, die ihnen auf ihrer Suche nach den "Belangen der Seele" wichtig erscheinen: Auszüge aus dem Evangelium sind ebenso darunter wie buddhistische und philosophische Schriften, Gedichte von Yeats, Dantes "Göttliche Komödie" und Wagner-Arien. Bruder Gii ist selbst ein Suchender, vielleicht sogar der, der am stärksten sucht, aber die anderen sehen in ihm eine Art "Erlöser". Es geht noch philosophischer zu als im ersten Band. Was ist ein Erlöser? Bruder Gii ist deshalb ein Erlöser, weil die anderen ihn so sehen oder so sehen wollen, weil sie Antworten auf dieselben Fragen suchen, die auch Bruder Gii bewegen. Bruder Gii wiederum reagiert auf seine "Jünger" - er versucht, Antworten auf ihre Fragen zu finden, und antwortet, indem er laut darüber nachdenkt. Diese Antworten erhalten etwas Predigthaftes, wodurch die anderen wieder in ihrer Überzeugung bestärkt werden, Bruder Gii sei ein "Erlöser". Doch am Ende scheinen die Erwartungen zu hoch gewesen sein, denn als allgemein erwartet wird, Bruder Gii werde die "Kirche" auf eine neue Ebene stellen, vermag er es nicht und zieht sich zurück. Die Ich-Erzählerin der Romane, Satchan (eine sehr interessante Figur, denn sie ist ein Hermaphrodit und hat sich erst als Student/in dazu entschlossen, ihr Leben fortan als Frau zu verbringen), die Bruder Gii bisher immer unterstützt hat, verläßt das Tal und die Kirche.
22. Karen Joy Fowler. "The Jane Austen Book Club"
In der Bücherei gibt's das Buch nur auf Englisch, macht aber nix. Ich habe mir vor einiger Zeit den Film auf DVD gekauft und finde ihn richtig schön, da mußte ich das Buch natürlich auch lesen. Fünf Frauen und ein Mann treffen sich jeden Monat, um gemeinsam über ein Buch von Jane Austen zu lesen. Aber natürlich geht es da auch um Zwischenmenschliches innerhalb der Gruppe. Sabine war von dem Buch eher mäßig begeistert, ich finde es ok. Der Film gefällt mir wesentlich besser - erstaunlich, wie frei Regisseur und Drehbuchautor mit dem Stoff umgegangen sind; die Grundkonstellation stimmt, aber viele Motive sind wesentlich deutlicher herausgearbeitet als im Buch. Außerdem mag ich Amy Brenneman (im Film die Sylvia), seit ich sie vor Jahren mal in "Für alle Fälle Amy" gesehen habe. Zusammen mit Kathy Baker (Bernadette) spielt sie überdies in einem anderen Film mit, den ich sehr gerne mag.
23. Ian Rankin. "Im Namen der Toten"
Der 16. Band mit Inspektor Rebus (irgendwie blöd, wenn man sich in der Reihenfolge der Lektüre danach richten muß, was in der Bücherei gerade da ist). Dieser hier jedenfalls spielt in der Woche des G8-Gipfels im schottischen Gleneagles, was nun nicht so weit von Edinburgh entfernt ist. Alle schottischen Polizisten sind mit den Vorbereitungen des Gipfels beschäftigt, nur John Rebus soll davon ferngehalten werden - was natürlich nicht klappt, denn Mörder lassen sich auch von der Ankunft hochrangiger Politiker nicht abhalten. Und Rebus erst recht nicht. Wieder ein sehr spannender Krimi.
24. Marina Lewycka. "Caravan"
Ihren ersten Roman, "Eine kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch" habe ich schon letztes Jahr begeistert gelesen. Das hier ist ihr zweiter. Eine eigentlich sehr traurige Geschichte von illegalen (mehrheitlich osteuropäischen) Arbeitskräften in England, die von ihren diversen Arbeitgebern ausgebeutet und nach Strich und Faden betrogen werden. Doch die Abenteuer, die sie erleben, werden mit so viel Witz und Verve erzählt, daß es ein reines Vergnügen ist, diese Groteske zu lesen. Hoffentlich erscheint bald ihr dritter Roman.
25. Naomi Klein. "Die Schockstrategie"
Das letzte noch ungelesene Weihnachtsgeschenk. Ein harter Brocken. Die Autorin beschreibt den Siegeszug des Neoliberalismus à la Friedman. Ihre These: die Verfechter der ungezügelten Marktwirtschaft machen sich Schocks und Krisen zunutze, um ihr Wirtschaftsmodell durchzusetzen. Während die Bevölkerung noch wie gelähmt ist, wird in Hinterzimmern handstreichartig das Wirtschaftssystem umgekrempelt: Staatsbetriebe werden privatisiert, massenhaft Menschen entlassen, gleichzeitig fallen alle Handelsbeschränkungen, so daß billige Importwaren die einheimischen Produkte verdrängen. Erstmals angewendet wurde die Schock-Strategie in Chile unter Pinochet und den anderen lateinamerikanischen Militärdiktaturen. Die Folterungen waren demnach auch deshalb "notwendig", um die wichtigsten Kritiker der Wirtschaftspolitik der Juntas auszuschalten und den Rest der Bevölkerung so einzuschüchtern, daß diese es nicht wagte, dagegen zu protestieren. Die nächsten Stationen waren Osteuropa nach dem Fall des Kommunismus, New Orleans nach Katrina, Südostasien nach dem Tsunami und der Irakkrieg. Beängstigend. Gut geschrieben und solide recherchiert. Da kommt man mehr als nur ins Grübeln. Das andauernde Gejammer über die schlechte Lage in Deutschland sollte ja auch der Bevölkerung vor allem die Notwendigkeit sozialer Einschnitte deutlich machen. Vielleicht sollte man mal Friedmans Privatisierungsbibel lesen ...
26. Uwe Johnson. "Mutmassungen über Jakob"
Nein, das ist kein Rechtschreibfehler meinerseits, das hat der Autor so gewollt. Und einem Lieblingsschriftsteller verzeiht man so was. Das hier ist das erste Buch, das von Johnson veröffentlicht wurde (das eigentliche Erstlingswerk, "Ingrid Babendererde. Reifeprüfung 1953", erschien erst posthum). Jakob Abs ist Dispatcher bei der ostdeutschen Reichsbahn. Am Tag seiner Rückkehr von einem Besuch in Westdeutschland verunglückt er tödlich beim Überqueren der Gleise. "Aber Jakob ist immer über die Gleise gegangen." War der Tod Unfall? Selbstmord? Oder Mord? Darüber denken die Menschen nach, denen Jakob in den letzten Monaten und Wochen vor seinem Tod begegnet ist: Gesine Cresspahl (jawohl, die Heldin aus den "Jahrestagen"), seine Quasi-Schwester, die ihn liebt und die seit einigen Jahren im Westen lebt. Dr. Jonas Blach, der Gesine liebt und Jakob bei einem Besuch in Jerichow bei Gesines Vater kennen- und schätzen gelernt hat. Herr Rohlfs, der nicht so heißt und bei der Stasi arbeitet. Er ist an Jakob interessiert, weil er über ihn an Gesine heranzukommen hofft, die einen Dolmetscherposten bei der Nato hat. Das ist sehr komplex erzählt, aber in der für Johnson typischen behäbigen Sprache, die ich so sehr mag. Irgendwie beginnt man die Zusammenhänge erst zu begreifen, wenn man das Buch einmal durchgelesen hat. Eigentlich müßte ich gleich noch mal anfangen. Statt dessen habe ich mich an Buch Nummer 27 gemacht:
27. "Die Katze Erinnerung. Uwe Johnson - Eine Chronik in Briefen und Bildern", zusammengestellt von Eberhard Fahlke
Das Buch lag so verführerisch auf dem "Angebotstisch" in der Bücherei, als ich das letzte Mal da war. Es ist einfach faszinierend. Anhand von Briefen Johnsons an Freunde und Bekannte, darunter sein Verleger Siegfried Unseld, Hannah Arendt, Max Frisch und andere, erhält man einen guten Überblick über das Leben von Uwe Johnson. Dabei geht es weniger um private Dinge (gut, man erfährt, daß er irgendwann mal geheiratet hat und eine Tochter geboren wurde), sondern über die Entstehungsprozesse seiner Romane, Erzählungen und die Lektoratsarbeiten, die er für den Suhrkamp-Verlag übernommen hat. Wie sorgfältig er recherchiert hat, um allein die "Jahrestage" schreiben zu können! Und dann die vielen Bilder: Johnson in verschiedenen Altersstufen, mal alleine, mal zusammen mit anderen Literaten, Landschaften und Straßen in Mecklenburg, Berlin und New York (das Haus am Riverside Drive, in dem er gewohnt hat und in dem er auch Gesine wohnen läßt!!!!!). Beim Lesen bekam ich direkt Lust darauf, mir die Jahrestage noch einmal vorzunehmen. Besonders aufgefallen ist mir auch, daß er in den Briefen praktisch genau so schreibt wie in den Romanen: mit viel Liebe zum Detail, etwas behäbig-umständlich formuliert und dennoch punktgenau und so oft mit tiefgründigem Humor. Wie schade, daß ich dieses Buch an die Bücherei zurückgeben muß ...
28. Kenzaburō Ōe. "Der schwarze Ast"
Die Fortsetzung von "Grüner Baum in Flammen", das ich im Februar gelesen habe. Die Gemeinschaft um Bruder Gii hat sich allmählich in eine Art "Kirche" verwandelt und findet mehr und mehr Anhänger, darunter auch solche, die sich anfangs gegen Bruder Gii gestellt hatten. Doch es ist immer noch eine Gemeinschaft im Aufbau, die um ihr spirituelles Programm, ihr "Evangelium" ringt. Die Mitglieder sammeln Texte oder Textstellen, die ihnen auf ihrer Suche nach den "Belangen der Seele" wichtig erscheinen: Auszüge aus dem Evangelium sind ebenso darunter wie buddhistische und philosophische Schriften, Gedichte von Yeats, Dantes "Göttliche Komödie" und Wagner-Arien. Bruder Gii ist selbst ein Suchender, vielleicht sogar der, der am stärksten sucht, aber die anderen sehen in ihm eine Art "Erlöser". Es geht noch philosophischer zu als im ersten Band. Was ist ein Erlöser? Bruder Gii ist deshalb ein Erlöser, weil die anderen ihn so sehen oder so sehen wollen, weil sie Antworten auf dieselben Fragen suchen, die auch Bruder Gii bewegen. Bruder Gii wiederum reagiert auf seine "Jünger" - er versucht, Antworten auf ihre Fragen zu finden, und antwortet, indem er laut darüber nachdenkt. Diese Antworten erhalten etwas Predigthaftes, wodurch die anderen wieder in ihrer Überzeugung bestärkt werden, Bruder Gii sei ein "Erlöser". Doch am Ende scheinen die Erwartungen zu hoch gewesen sein, denn als allgemein erwartet wird, Bruder Gii werde die "Kirche" auf eine neue Ebene stellen, vermag er es nicht und zieht sich zurück. Die Ich-Erzählerin der Romane, Satchan (eine sehr interessante Figur, denn sie ist ein Hermaphrodit und hat sich erst als Student/in dazu entschlossen, ihr Leben fortan als Frau zu verbringen), die Bruder Gii bisher immer unterstützt hat, verläßt das Tal und die Kirche.
4 Kommentare:
Von Naomi Klein hab ich auch mal versucht, was zu lesen, ich glaub das war ihr Erstling (No Logo). Ich habs net zu Ende lesen könne, die Frau regt mich auf mit ihren Thesen.
Möchtest Du eigentlich die deutsche Fassung vom Jane Austen Club (fehlende Bindestriche im deutschen Titel...) haben? Ist bestimmt eins der Bücher, die ich nur einmal lesen werde und es hat daher keinen Platz in meinem Regal.
"Caravan" hat mir auch sehr gut gefallen. Schrecklich und komisch zugleich, die beschriebenen Szenen auf dem Schlachthof und der Hühnerfarm.
@ Sabine: nein danke, sooo dringend ist es auch nicht. (Mein Regal ist schon voll.)
@BigBadJohn: Hast Du auch "Eine kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch" gelesen?
Ja habe ich. Hat mir auch sehr gut gefallen, wobei ich "Caravan" noch einen Zacken besser finde, duch den anspruchsvolleren Handlungsstrang. Sehr trefflich beschrieben in "Eine kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch" finde ich die Denkweise des typischen Ingenieurs (der Vater). Kann mich als ebensolcher da sehr gut hineinversetzen, und finde mich hi und dort auch wieder.
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