Sonntag, 27. Mai 2007

Einmal Dänemark und zurück

Am Dienstagabend bin ich nach Berlin gefahren, denn die Zeitschrift, bei der ich demnächst arbeiten werde, hat am Mittwoch eine von diversen Sponsoren finanzierte, eintägige Leserreise veranstaltet. Das macht sie einmal im Jahr, immer im Mai. Es mußten noch die Details meines Vertrags besprochen werden, und da meinte der Herausgeber, es sei doch eine schöne Gelegenheit, wenn ich an diesem Ausflug teilnehmen und so Einblicke in die Arbeit der Zeitschrift gewinnen würde.

Die Nacht war extrem kurz, denn vor der für halb acht geplanten Abfahrt mußten noch einige letzte Vorbereitungen getroffen werden. Aber irgendwann waren wir alle (gut 130 Personen) von Berlin unterwegs nach Rostock. Das ist eine Stadt, die ich sehr mag, denn ich habe dort studiert und mich dort die ganze Zeit sehr wohl gefühlt. Darum habe ich mich auch sehr auf die Fahrt gefreut, auch wenn wir uns nicht die sehr sehenwerte Altstadt angesehen haben, sondern gleich zum Stadthafen gefahren sind. Mit der Fähre "Kronprins Frederik" sollten wir nach Gedser in Dänemark und gleich wieder zurückfahren. Ein Aufenthalt in Dänemark hätte den Zeitrahmen gesprengt, und außerdem ging es v.a. darum, den v.a. ausländischen Lesern der Zeitschrift zu zeigen, wie schnell man von Berlin aus nach Rostock (bzw. Mecklenburg-Vorpommern insgesamt) und nach Dänemark gelangt. Entsprechend gehörte z.B. Scandlines zu den Sponsoren der Fahrt. Insgesamt vier Stunden dauerte die Fahrt über die Ostsee und zurück, danach gab es noch Kaffee und Kuchen in der noblen Yachthafenresidenz Hohe Düne in Rostock-Warnemünde, und dann mußten wir auch schon wieder nach Berlin zurück. Aber schön war es trotzdem.

Petrus war auf unserer Seite. Als wir Berlin verließen, war es noch durchgängig bewölkt, aber je weiter nördlich wir fuhren, desto mehr Blau war am Himmel zu sehen. Und nur zwei Sekunden, nachdem wir die Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern passiert hatten, brach die Sonne hervor. Perfektes Timing!! Von da ab hatten wir den ganzen Tag über schönstes Wetter, strahlend blauen Himmel und angenehme Temperaturen. Besser hätte es nicht sein können.


Bei der Ausfahrt aus dem Hafen: Blick auf die Mole und den Strand von Warnemünde. Der häßliche Kasten im Hintergrund ist das Hotel Neptun.


Und hier der Leuchtturm von Warnemünde. Nachdem wir daran vorbeigefahren waren, ging ich wieder nach unten, ...


... denn dieses Büffet hätte ich wirklich nur ungern verpaßt! ;-) Das ging nicht nur mir so, aber sobald der Hunger gestillt war, hielt es kaum noch jemanden unter Deck. Das Wetter war einfach zu schön.


Außerdem konnte man vom Sonnendeck aus die drei großen Segelschiffe (Sedov, Mir und Dar Młodzieży), die auf ihrer Regatta nach Bornholm in eine Flaute geraten waren, viel besser sehen. Leider kamen wir ihnen nicht nahe genug, um auf den Fotos gut sichtbar zu sein. Aber in der Vergrößerung sollten sie am Horizont erahnt werden können.


Nach knapp zwei Stunden erreichten wir Gedser in Dänemark, wo die Fähre für genau 15 Minuten zum Ent- und Beladen anlegte.


Das ist natürlich nicht viel Zeit, zumal LKWs, Busse und PKWs auf der Fähre fahren. Daher läuft das Anlegen nicht mehr auf die traditionelle Art mit dicken Tauen, sondern mithilfe riesiger Magnete (hier im Bild). Ich hatte die Teile erst für gewaltige Puffer gehalten, aber mein künftiger Chef hat es mir so erklärt. Der hatte es von einem Scandlines-Mitarbeiter erfahren. Und der muß es ja wissen.


Wie gesagt, viel Zeit war nicht. Trotzdem verließen ca. 50 Leute unserer Gruppe die Fähre, um zumindest einmal die Füße auf dänischen Boden zu setzen. Die Leute von Scandlines wurden daher auch etwas nervös, aber alle waren rechtzeitig wieder an Bord und die Fähre konnte pünktlich ablegen. Das ist wichtig, denn anders als Züge haben Fähren kaum eine Möglichkeit, verlorene Zeit durch schnelleres Fahren wieder aufzuholen.


Das Sonnendeck der "Kronprins Frederik". Auf dieser Seite war vor kurzem der Boden frisch gestrichen worden, aber das hat nicht alle Passagiere davon abgehalten, es zu betreten. Ist auch nichts passiert, wenn man davon absieht, daß die Schuhe nach kurzer Zeit leicht am Boden klebten, wenn man sich nicht bewegte. ;-)


Die Yachthafenresidenz Hohe Düne. Die ist noch ziemlich neu, denn sie wurde erst anläßlich der Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2012 gebaut. Sehr nobel und für meinen Geschmack auch etwas zu künstlich, aber dennoch war es schön, das mal gesehen zu haben. Für uns gab es Kaffee und Kuchen (lecker!!!!) im edlen "Admirals Club" im oberen Stockwerk.


Von dem langgestreckten Balkon aus hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf den Yachthafen ...


... und die Hafeneinfahrt, durch die gerade eine weitere Scandlines-Fähre fuhr.


Im Hafenbecken gab es - gut einsehbar von "unserem" Balkon - eine kleine künstliche Insel, die durch einen schmalen Steg mit dem Festland verbunden war. Dekoriert war sie sehr maritim mit kleinem Sandstrand mit Strandkörben (links), einem Piraten mit Schatztruhen (vorne rechts) und einer Strandbar (hinten rechts, unter dem weißen Sonnenschirm). Ob diese Insel da immer ist, weiß ich nicht. Jedenfalls war da einiges los. Der NDR probte da nämlich für die Aufzeichnung einer Show, die später am Abend dortselbst aufgezeichnet werden sollte. Während unsere Gruppe sich so nach und nach oben einfand, "probte" unten gerade Roland Kaiser (der Mann im dunklen Jackett auf dem Barhocker an der "Strandbar") irgendeinen Herzschmerzschlager. Nicht meine Musik, aber solange man nicht auf den Text achtet, ist es einigermaßen erträglich.


Als dann aber Heino (*argh*) playback den berühmten Gefangenenchor aus "Nabucco" auf Deutsch vergewaltigte, flüchtete sich alles nach innen ans Kuchenbüffet. Das mußte denn doch nicht sein. Davon abgesehen aber war es ein wundervoller Nachmittag, der viel zu schnell vorüberging.

2 Kommentare:

Andreas hat gesagt…

Na, Du erlebst ja dolle Sachen. Das ist ja A-Prominenz vom Feinsten! *g*

Schöne Bilder ...

Ute hat gesagt…

Auf die ich gut und gerne hätte verzichten können.

Es ist auch wirklich sehr schön da oben!