Freitag, 15. Januar 2010

Zwischenstand

Nein, mein Internet-Problem ist immer noch nicht gelöst. Die Frist, die meine Anwältin von der Verbraucherzentrale dem Saftladen gesetzt hatte, hat dieser einfach ignoriert und mir statt dessen weiterhin Rechnungen und Mahnungen geschickt. Nachdem die Rechnung von Mitte November Mitte Dezember in Mahnstufe 2 gesetzt wurde und ich von der Verbraucherzentrale nichts gehört hatte, habe ich da mal angerufen. Meine Anwältin, so stellte sich heraus, war zwischenzeitlich erkrankt und hatte sich deshalb nicht weiter drum kümmern können. Am darauffolgenden Tag rief sie mich aber noch mal zurück. Es sei leider nichts ungewöhnliches, daß diese Anbieter Kündigungen etc. erst einmal ignorierten. Sie werde sich aber weiterhin darum kümmern.
Am 28.12., als ich noch im Weihnachtsurlaub in Oeynhausen weilte, bekam ich eine weitere Mahnung. Wenn die Rechnung vom 15.11. nicht bis zum 2.1. bezahlt sei, werde die Sache ohne weitere Mitteilung an mich an ein Inkassobüro oder einen Rechtsanwalt weitergeleitet. Die E-Mail habe ich natürlich sofort an die Verbraucherzentrale weitergeleitet. Wieder in Berlin angekommen, fand ich die Mahnung dann auch in Papierform im Briefkasten. Außerdem eine Kopie des Schreibens meiner Anwältin an 1&1 mit der Aufforderung, 1. endlich Stellung zu beziehen und 2. mir keine weiteren Aufforderungen oder Mahnungen zu schicken. Die Anwältin hat dem Saftladen eine weitere Frist von 2 Wochen gesetzt, die inwischen auch schon wieder verstrichen ist. Ein Inkassounternehmen stand bislang nicht vor meiner Haustür.
Heute habe ich per E-Mail wieder eine Rechnung erhalten.

Sonntag, 3. Januar 2010

Bücher 2009, Teil 12

108. Frank McCourt. "Die Asche meiner Mutter"
Autobiographisch. Frank McCourt beschreibt seine Kindheit in Irland vor und während des Zweiten Weltkriegs. Der Vater ist meistens arbeitslos, und wenn er doch mal Arbeit findet, versäuft er spätestens den dritten Wochenlohn gleich am Zahltag, so daß die Familie wieder mal kein Geld hat und er wieder rausgeschmissen wird. Ergreifende Schilderung einer Kindheit in Armut und Hunger.
109. Kazuo Ishiguro. "Was vom Tage übrig blieb"
Ein alternder Butler macht sich während seines ersten Urlaubs auf den Weg, um die ehemalige Haushälterin, deren Ehe gescheitert zu sein scheint, zur Rückkehr zu bewegen. Währenddessen läßt er sein Berufsleben Revue passieren, sinniert über Pflichten und Würde eines Butlers - und merkt gar nicht, daß er einer Lebenslüge hinterherläuft.
110. Erwin Strittmatter. "Der Laden" Zweiter Teil
Esau Matt besucht die "hoche Schule" in Grodk (Spremberg), doch er erzählt weniger vom Unterricht und den Lehrern, sondern vom Leben außerhalb der Schule: wie er jedes Wochenende zu Besuch zu seiner Familie nach Bossdom fährt, das Leben in der Familie seiner Gasteltern, Ausflüge, Freundschaften, und überhaupt die skurrilen Geschichten, die so wohl nur auf Dörfern und in Kleinstädten passieren können.
111. Henri-Pierre Roché. "Die beiden Engländerinnen und der Kontinent"
Die englischen Schwestern Anne und Muriel freunden sich mit dem jungen Franzosen Claude an. Aus der Anfangs geschwisterlichen Zuneigung wird allmählich Liebe: Claude verliebt sich in Muriel, die Mütter werden nervös, überreden das Paar zu einer Trennung. Muriel, die erst gar nicht in Claude verliebt war, ist es dann plötzlich doch, während Claude sich mit Anne zusammentut, die als Bildhauerin gleich mehrere Liebhaber hat. Im Grunde genommen geht es die ganze Zeit darum, daß Claude und Muriel sich einfach nicht entscheiden können. Langweilig.
112. Jonathan Franzen. "Die Unruhezone. Eine Geschichte von mir"
Wieder was Autobiographisches. Franzen schreibt über die Angst des Schülers vor dem "sozialen Tod", seine Schwierigkeiten, nach dem Tod der Mutter ihr Haus verkaufen zu müssen, seine Erfahrungen mit der Sprache Deutsch - und warum er so gerne Vögel beobachtet. Nett. Kann man so lesen.
113. A.N.Afanasjew. "Russische Volksmärchen"
Ein Buch, daß ich über Monate hinweg immer weiter gelesen habe. Mit den russischen Märchen ist es wie mit denen der Gebrüder Grimm: manche sind schön, manche weniger.
114. Thomas Quasthoff. "Die Stimme"
Unbedingt lesenswerte Autobiographie des von mir sehr geschätzten Sängers. Nicht nur die Geschichte, wie er es trotz seiner Behinderung als Contergan-Kind gegen alle Widerstände (und immer mit der absoluten Unterstützung seiner Familie) zur Weltkarriere und mehreren Grammys gebracht hat, ist toll, auch die Art, wie er sie erzählt: mit sehr viel Humor.

Web 2.0

Drei Dinge sind im letzten Vierteljahr geschehen, die unmittelbaren Einfluß auf das Geschehen in meinem Blog hatten:
1. Mein künftiger Ex-Provider hat Ende September seine absolute Unfähigkeit und Unwilligkeit unter Beweis gestellt. Wenn mein Chef nicht so freundlich wäre, mir das Firmennetbook mit UMTS-Netzwerkkarte zur Verfügung zu stellen, hätte ich abends um am Wochenende überhaupt kein Internet.
2. Seit Sommer blogge ich für die Firma. Wer selbst bloggt, weiß: das ist durchaus keine Kleinigkeit, so ein öffentliches Tagebuch will auch mit Inhalten gefüllt werden. Idealerweise mit solchen, die auf Interesse treffen. Jetzt muß ich zusätzlich noch zwischen beruflichem Bloggen (unter vollem Namen, wegen der Transparenz und Glaubwürdigkeit) und privatem Bloggen (nur zum Spaß, deshalb auch ohne Impressumspflicht und so anonym wie's geht) trennen. Darunter leidet der private Blog.
3. Weil die Firma jetzt auch auf Facebook unterwegs ist, wurde mir von meinem Chef nahegelegt, mir dort doch auch ein Profil zuzulegen. Habe ich nach einigem Zögern Anfang Oktober auch gemacht - und siehe da: es macht Spaß! Vor allem konnte ich innerhalb kürzester Zeit Kontakt zu meinen Ex-Kollegen und Freunden aus der Zeit in Japan aufnehmen. Die Weihnachtsfeiertage habe ich dann auch damit verbracht, massenweise Bilder aus Japan in diverse Alben meines Facebook-Profils hochzuladen. Mit dem negativen Effekt, daß ich zum Bloggen hier gar nicht mehr gekommen bin. :-(
Trotzdem: verspätete Neujahrswünsche mit allem, was dazugehört, an die paar Leser, die hier trotzdem ab und an noch reinschauen!