Die erzwungene DSL-Abstinenz ist immer noch nicht vorbei. Zum Glück überläßt mir der Chef auch weiterhin das Firmennetbook, so daß ich abends und am Wochenende meine privaten E-Mails überprüfen und ein bißchen im Internet surfen kann. Und den Twitter-Account sowie den Firmenblog überwachen.
Anderthalb Wochen nach dem DSL-Ausfall war dann die neue FritzBox da. Es war Mittwoch, der 7. Oktober. Natürlich habe ich abends sofort das alte Gerät beseite geräumt, eine neue Mehrfachsteckerleiste an die Steckdose angeschlossen und die neue Box ordnungsgemäß aufgestellt und eingestöpselt. Und dann... tat sich nichts. Völlig entnervt habe ich doch zum Handy gegriffen und die Hotline angerufen. Die junge Frau vom Serviceteam versuchte es - erfolglos - mit einem Reset des Ports und kam dann auf die grandiose Idee, mich doch mal im Menü der Box nach den DSL-Werten zu sehen. Da sah es sehr nach DSL-Störung aus. Also von wegen "es liegt ganz bestimmt an der Stromversorgung". Da müßten die Kollegen von der Technikabteilung sich drum kümmern. Ich habe der Frau noch gesagt, daß ich abends immer erst gegen halb acht zuhause bin und es tagsüber sinnlos ist, mich anzurufen. Und daß man sich bitte beeilen möge.
Wer in den darauffolgenden Tagen dann nicht anrief, war die Technikabteilung von 1&1. In den letzten Wochen hatten mir Kollegen schon mehrfach Bewunderung für meine Geduld ausgesprochen (allerdings in Bezug auf mein Verhalten gegenüber der Schülerpraktikantin); mein aktueller Internetanbieter hat sie inzwischen eindeutig überstrapaziert. Also habe ich 1&1 am 12. Oktober (Montag) per Einschreiben gekündigt. Abends fand ich eine E-Mail von 1&1 in meinem Postfach. Nur noch zwei Tage lang könnte ich, wenn ich einen neuen Kunden werbe, die doppelte Prämie erhalten!!! (Habe kurz mit dem Gedanken gespielt, folgende Antwort zu schicken: "Bitte nehmen Sie mich aus Ihrem Verteiler. Ihren "Service" wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht.")
Am 13. Oktober (Dienstag) klingelte um 9:16 mein Handy. Ein junger Mann aus der Technikabteilung meines künftigen Ex-Internetanbieters wollte mit mir über die Störung sprechen und eine Gegenmessung (oder wie auch immer er das nannte) durchführen. Tja, der hatte jetzt Pech. Ich gebe gerne zu, mich etwas unhöflich verhalten zu haben und ihn gar nicht erst ausreden zu lassen, sondern ihm mit einem "Sie sind zu spät!!!!" das Wort abzuschneiden. "Aber Sie können gar nicht kündigen! Ihr Vertrag läuft noch bis Ende 2010!" Habe ihn darüber informiert, daß es ein außerordentliches Kündigungsrecht gibt, wenn der Anbieter seine Vertragsleistung nicht erfüllt. Das Gespräch zog sich noch eine Weile hin, und schließlich erklärte ich, keinen Rückruftermin mit der Technikabteilung zu vereinbaren, ehe ich nicht von der Kündigungsabteilung gehört hätte.
Am 15. Oktober (Donnerstag) kam - per E-Mail - die Monatsrechnung. Man erinnert sich: bei der letzten Störung hatte ich dem Saftladen die Einzugsermächtigung entzogen. Am Wochenende nahm ich mir die Zeit, mir diese Rechnung ganz genau anzusehen. Der Einzelverbindungsnachweis bezieht sich auf den Zeitraum vom 14.8. bis zum 13.9., da sind 40 Cent für zwei Telefongespräche ins Mobilfunknetz fällig. Okay. Die Grundgebühr von 24,99 Euro bezieht sich allerdings auf den Zeitraum vom 15.9. bis 15.10.
Vorgestern, am 19. Oktober, habe ich - wieder per Einschreiben - der Rechnung, genauer gesagt: der Berechnung der Grundgebühr mit 24,99 Euro widersprochen. Begründung: ich habe die vertraglich vereinbarte Leistung aus dem genannten Abrechnungszeitraum nur bis zum 24.09. erhalten. (Streng genommen nur bis zum 23.9.; aber die Störung habe ich erst am Morgen des 25.9. gemeldet, und ab da tickte die Uhr - da will ich schon fair sein.) Also habe ich den Verein aufgefordert, die Rechnung zu stornieren und die Grundgebühr anteilig für den Zeitraum, in dem ich die Leistungen auch tatsächlich erhalten habe, neu zu berechnen. Die neue Rechnung möge man mir bitte auf dem Postweg zukommen lassen.
Ach ja, und ich kann die Rechnung gerade eh nicht zahlen. Ich habe mein Konto noch bei der Sparkasse in B.O., und das heißt (kleine Belehrung über das System der Stadtsparkassen in Deutschland), daß ich hier in Berlin, wo ich nun mal lebe, zwar kostenlos Geld abheben kann, mir die Überweisungsautomaten aber nicht mal einen Kontoauszug ausdrucken; daß ich Überweisungen ausschließlich online tätigen kann. *fieses grinsen*
Auf die Kündigung habe ich bislang keine Reaktion erhalten. Aber da die in nächster Zeit kein Geld von mir sehen werden, bin ich mir sicher, bald von denen zu hören. Ich bin mir auch verdammt sicher, daß ich mir da gerade Ärger einhandele. Aber ich bin gerade etwas auf Krawall gebürstet und habe mir schon mal die Telefonnummer und Gebührenliste der Verbraucherzentrale besorgt.
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