Im April ging es nahtlos mit diesen Büchern weiter:
29. Kenzaburō Ōe. "Der atemlose Stern"
Der letzte Teil der "Grüner Baum in Flammen"-Trilogie. Satchan hat die Kirche vom "Grünen Baum in Flammen" erst einmal verlassen und entdeckt, während sie eine Abhandlung über Augustinus liest, ihre Sexualität. Doch als sie von einem brutalen Überfall auf Bruder Gii erfährt, kehrt sie zurück in das Tal auf Shikoku. In der Kirche haben sich mittlerweile zwei Fraktionen gebildet: zum einen die alten "Mitglieder" der Waldjugend, zum anderen die neuen Mitglieder, die sich um die drei Inō-Brüder scharen. Beide Gruppen haben ihre Vorstellung vom "Erlöser" Bruder Gii, und es kommt zu Spannungen. Gleichzeitig nehmen die Angriffe von draußen aus der Presse zu, zumal die Inō-Brüder eine Art Wachtrupp aufstellen, der Fremden den Zutritt verwehrt. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen kommt es zur Spaltung, als die drei Brüder von Bruder Gii verlangen, sich definitiv als Erlöser zu erkennen zu geben. Doch Bruder Gii verweigert sich dieser Rolle. Natürlich ist auch dies ein sehr philosophischer Roman, in dem außer Augustinus auch viel über Dante, Simone Weil und Yeats nachgedacht wird.
30. Alexander Puschkin. "Die Hauptmannstochter"
Hatte ich schon mal auf Russisch gelesen. Eine spannende Powest über den Pugatschow-Aufstand unter Katharina der Großen. Der junge Pjotr Andrejewitsch Grinjow tritt seinen Militärdienst in der Festung Belogorodskaja im Orenburger Gebiet an. Viel Zerstreuung gibt es nicht, doch der junge Offizier wird ein gerngesehender Gast im Haus des Hauptmanns Mironow und seiner Familie. Bald verliebt er sich in die einzige Tochter des Hauptmanns, Maria Iwanowna, und macht ihr einen Heiratsantrag. Die Idylle wird gestört, als die Truppen Pugatschows die Stadt erobern. Pjotr Andrejewitsch entgeht im letzten Moment der Hinrichtung, wird von Pugatschow begnadigt und darf die Stadt unbehelligt entlassen. Auf Umwegen kann er schließlich auch seine Verlobte aus der Stadt befreien, doch aufgrund der Verleumdung eines von den Regierungstruppen gefangengenommenen Überläufers wird er eingekerkert. Maria Iwanowna fährt schließlich alleine nach St. Petersburg und bittet die Zarin um Gnade. Happy end.
31. Ian Rankin. "Wolfsmale"
Der 3. Fall von Inspektor Rebus. (Ich weiß, ich lese die Bücher ziemlich durcheinander, aber ich muß schließlich darauf Rücksicht nehmen, was gerade in der Stadtbücherei verfügbar ist.) Viel dazu sagen muß ich, denke ich, nicht mehr - einfach nur spannend. In London geht ein irrer Serienmörder um, und da Inspektor Rebus selbst einmal einen Serienmörder dingfest gemacht hat, hält man ihn in London für einen Experten und hat ihn zur Unterstützung angefordert. Natürlich schafft Rebus es wieder einmal, zielgenau in einige Fettnäpfchen zu treten, aber letztendlich hat er die entscheidenden Ideen (und Unterstützung durch eine junge Psychologin), die zur Auflösung der Morde führen - Verfolgungsjagd rund um Trafalgar Square inklusive.
32. Ian Rankin. "Ehrensache"
Rebus' 4. Fall. Was sollte ich machen? Zwei Romane in einem Band; natürlich lese ich sowas gleich hintereinander weg. Dieses Mal hat ein beliebter Abgeordneter gewaltige Probleme. Erst wird er bei einer Razzia in einem Edelbordell erwischt, dann wird kurz darauf seine Frau ermordet aufgefunden. Genauso packend und spannend wie die anderen Krimis aus der Feder von Rankin, die ich bis jetzt gelesen habe. Absolut empfehlenswert.
33. Minette Walters. "Der Schatten des Chamäleons"
Diese Frau schreibt einfach gute, spannende Krimis. Hier wurde ein junger Offizier der britischen Armee bei einem Anschlag im Irak schwer verwundet. Das Gesicht ist für immer entstellt, und seine Persönlichkeit scheint sich auch verändert zu haben. Aus dem offenen, beliebten, freundlichen Mann ist ein verschlossener Eigenbrötler geworden, der zunehmend aggressiv wird. Als er in einem Pub mit einem anderen Mann aneinandergerät, wird die Polizei auf ihn aufmerksam. Die sucht nämlich gerade einen Serienmörder, und der junge Mann war zufällig immer dann in London, wenn gerade ein Mord verübt wurde, und auch sonst deuten immer mehr Indizien auf ihn hin. Wie gesagt: spannend.
34. Theodor Fontane. "Fünf Schlösser"
Dieses Buch wird als fünfter Band zu den "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" gezählt, aber eigentlich hatte Fontane es gesondert angelegt. Seine Begründung: bei den "Wanderungen" wurde wirklich gewandert. Er beschreibt - wie anhand des Titels unschwer zu erraten - fünf Schlösser bzw. Herrenhäuser in der Mark Brandenburg: Geschichte des Hauses und seiner Bewohner. Weil die wiederum nicht völlig unabhängig von der Landesgeschichte betrachtet werden kann, gibt es auch immer wieder Wissenswertes über die Geschichte Brandenburgs und später Preußens insgesamt. Keine trockene Ansammlung von Daten und Fakten, sondern anschaulich beschriebene Geschichte. Macht Lust auf mehr, zumal es ja nie schlecht ist, etwas über die Geschichte der Gegend zu wissen, in der man lebt.
35. John Updike. "Landleben"
Nachdem Updike kürzlich gestorben ist und die FAZ voll mit Nachrufen war, mußte ich einfach mal was von diesem Autor lesen. Owen, 70 Jahre alt, lebt mit seiner zweiten Frau Julia in einer Kleinstadt in Massachusetts und blickt auf sein Leben zurück. Genauer: seine Frauen und seinen beruflichen Werdegang. Erste Freundin, dann das Studium der Elektrotechnik am MIT, wo er auch seine erste Frau (Phyllis) kennenlernt, eine kurze Phase des Lebens in Manhattan, während er bei IBM arbeitet und seine Frau die ersten beiden Kinder bekommt, der Umzug in eine Kleinstadt in Connecticut, wo er mit einem Kollegen eine Computerfirma gründet (bald erfolgreich), verschiedene Geliebte und schließlich das endgültige Scheitern der Ehe, nachdem er Julia kennenlernt. Unterhaltsam und interessant geschrieben. Ich fand es noch aus einem anderen Grund sehr faszinierend: letztes Jahr habe ich mal "Frauen" von Marilyn French gelesen, und während des sehr langen Teils über das Zusammenleben mit seiner ersten Frau hatte ich das Gefühl, die Geschichte aus "Frauen" mit anderen Protagonisten und aus männlicher Sicht zu lesen.
29. Kenzaburō Ōe. "Der atemlose Stern"
Der letzte Teil der "Grüner Baum in Flammen"-Trilogie. Satchan hat die Kirche vom "Grünen Baum in Flammen" erst einmal verlassen und entdeckt, während sie eine Abhandlung über Augustinus liest, ihre Sexualität. Doch als sie von einem brutalen Überfall auf Bruder Gii erfährt, kehrt sie zurück in das Tal auf Shikoku. In der Kirche haben sich mittlerweile zwei Fraktionen gebildet: zum einen die alten "Mitglieder" der Waldjugend, zum anderen die neuen Mitglieder, die sich um die drei Inō-Brüder scharen. Beide Gruppen haben ihre Vorstellung vom "Erlöser" Bruder Gii, und es kommt zu Spannungen. Gleichzeitig nehmen die Angriffe von draußen aus der Presse zu, zumal die Inō-Brüder eine Art Wachtrupp aufstellen, der Fremden den Zutritt verwehrt. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen kommt es zur Spaltung, als die drei Brüder von Bruder Gii verlangen, sich definitiv als Erlöser zu erkennen zu geben. Doch Bruder Gii verweigert sich dieser Rolle. Natürlich ist auch dies ein sehr philosophischer Roman, in dem außer Augustinus auch viel über Dante, Simone Weil und Yeats nachgedacht wird.
30. Alexander Puschkin. "Die Hauptmannstochter"
Hatte ich schon mal auf Russisch gelesen. Eine spannende Powest über den Pugatschow-Aufstand unter Katharina der Großen. Der junge Pjotr Andrejewitsch Grinjow tritt seinen Militärdienst in der Festung Belogorodskaja im Orenburger Gebiet an. Viel Zerstreuung gibt es nicht, doch der junge Offizier wird ein gerngesehender Gast im Haus des Hauptmanns Mironow und seiner Familie. Bald verliebt er sich in die einzige Tochter des Hauptmanns, Maria Iwanowna, und macht ihr einen Heiratsantrag. Die Idylle wird gestört, als die Truppen Pugatschows die Stadt erobern. Pjotr Andrejewitsch entgeht im letzten Moment der Hinrichtung, wird von Pugatschow begnadigt und darf die Stadt unbehelligt entlassen. Auf Umwegen kann er schließlich auch seine Verlobte aus der Stadt befreien, doch aufgrund der Verleumdung eines von den Regierungstruppen gefangengenommenen Überläufers wird er eingekerkert. Maria Iwanowna fährt schließlich alleine nach St. Petersburg und bittet die Zarin um Gnade. Happy end.
31. Ian Rankin. "Wolfsmale"
Der 3. Fall von Inspektor Rebus. (Ich weiß, ich lese die Bücher ziemlich durcheinander, aber ich muß schließlich darauf Rücksicht nehmen, was gerade in der Stadtbücherei verfügbar ist.) Viel dazu sagen muß ich, denke ich, nicht mehr - einfach nur spannend. In London geht ein irrer Serienmörder um, und da Inspektor Rebus selbst einmal einen Serienmörder dingfest gemacht hat, hält man ihn in London für einen Experten und hat ihn zur Unterstützung angefordert. Natürlich schafft Rebus es wieder einmal, zielgenau in einige Fettnäpfchen zu treten, aber letztendlich hat er die entscheidenden Ideen (und Unterstützung durch eine junge Psychologin), die zur Auflösung der Morde führen - Verfolgungsjagd rund um Trafalgar Square inklusive.
32. Ian Rankin. "Ehrensache"
Rebus' 4. Fall. Was sollte ich machen? Zwei Romane in einem Band; natürlich lese ich sowas gleich hintereinander weg. Dieses Mal hat ein beliebter Abgeordneter gewaltige Probleme. Erst wird er bei einer Razzia in einem Edelbordell erwischt, dann wird kurz darauf seine Frau ermordet aufgefunden. Genauso packend und spannend wie die anderen Krimis aus der Feder von Rankin, die ich bis jetzt gelesen habe. Absolut empfehlenswert.
33. Minette Walters. "Der Schatten des Chamäleons"
Diese Frau schreibt einfach gute, spannende Krimis. Hier wurde ein junger Offizier der britischen Armee bei einem Anschlag im Irak schwer verwundet. Das Gesicht ist für immer entstellt, und seine Persönlichkeit scheint sich auch verändert zu haben. Aus dem offenen, beliebten, freundlichen Mann ist ein verschlossener Eigenbrötler geworden, der zunehmend aggressiv wird. Als er in einem Pub mit einem anderen Mann aneinandergerät, wird die Polizei auf ihn aufmerksam. Die sucht nämlich gerade einen Serienmörder, und der junge Mann war zufällig immer dann in London, wenn gerade ein Mord verübt wurde, und auch sonst deuten immer mehr Indizien auf ihn hin. Wie gesagt: spannend.
34. Theodor Fontane. "Fünf Schlösser"
Dieses Buch wird als fünfter Band zu den "Wanderungen durch die Mark Brandenburg" gezählt, aber eigentlich hatte Fontane es gesondert angelegt. Seine Begründung: bei den "Wanderungen" wurde wirklich gewandert. Er beschreibt - wie anhand des Titels unschwer zu erraten - fünf Schlösser bzw. Herrenhäuser in der Mark Brandenburg: Geschichte des Hauses und seiner Bewohner. Weil die wiederum nicht völlig unabhängig von der Landesgeschichte betrachtet werden kann, gibt es auch immer wieder Wissenswertes über die Geschichte Brandenburgs und später Preußens insgesamt. Keine trockene Ansammlung von Daten und Fakten, sondern anschaulich beschriebene Geschichte. Macht Lust auf mehr, zumal es ja nie schlecht ist, etwas über die Geschichte der Gegend zu wissen, in der man lebt.
35. John Updike. "Landleben"
Nachdem Updike kürzlich gestorben ist und die FAZ voll mit Nachrufen war, mußte ich einfach mal was von diesem Autor lesen. Owen, 70 Jahre alt, lebt mit seiner zweiten Frau Julia in einer Kleinstadt in Massachusetts und blickt auf sein Leben zurück. Genauer: seine Frauen und seinen beruflichen Werdegang. Erste Freundin, dann das Studium der Elektrotechnik am MIT, wo er auch seine erste Frau (Phyllis) kennenlernt, eine kurze Phase des Lebens in Manhattan, während er bei IBM arbeitet und seine Frau die ersten beiden Kinder bekommt, der Umzug in eine Kleinstadt in Connecticut, wo er mit einem Kollegen eine Computerfirma gründet (bald erfolgreich), verschiedene Geliebte und schließlich das endgültige Scheitern der Ehe, nachdem er Julia kennenlernt. Unterhaltsam und interessant geschrieben. Ich fand es noch aus einem anderen Grund sehr faszinierend: letztes Jahr habe ich mal "Frauen" von Marilyn French gelesen, und während des sehr langen Teils über das Zusammenleben mit seiner ersten Frau hatte ich das Gefühl, die Geschichte aus "Frauen" mit anderen Protagonisten und aus männlicher Sicht zu lesen.
4 Kommentare:
Von Updike habe ich "Hasenherz" gelesen, und war total begeistert. Würde gerne mehr von ihm lesen, aber zur Zeit bin ich abends so fertig, daß ich selbst vom derzeit von mir gelesenen Rankin nur ein, zwei Seitchen vor dem Einschlafen schaffe.
"The Witches of Eastwick" gab es vorige Woche runtergesetzt in der Buchhandlung und liegt auf dem "Noch zu lesen"-Stapel. Aber momentan kämpfe ich mich durch einen russischen Roman (sonst hätte die April-Liste garantiert mindestens einen Titel mehr), und davor kommt noch das Buch, das meine Eltern mir zu Ostern geschenkt haben.
Wo und wie hast Du so gut russisch gelernt, daß Du einen Roman lesen kannst? Würde ich auch gerne können. Davon abgesehen daß es (zumindest für meine Ohren) die schönste und melodischste aller Sprachen ist, würde es mir im Job sehr helfen.
Ich habe mit Russisch in der 11. Klasse angefangen, fand es dann so klasse (Deine Aussage über die Sprache unterschreibe ich sofort!), daß ich es (als Nebenfach; Hauptfach war mit Politikwissenschaft eine ähnlich brotlose Kunst) studiert habe - u.a. auch zwei Semester in Moskau. Leider schon wieder viel zu lange her ...
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