Freitag, 25. Juli 2008

Vorratshalle


In den letzten Tagen habe ich mein tägliches Internetpensum (ich krebse hier immer noch mit einer Modemverbindung und 30 Freistunden im Monat herum :-( ) anderweitig gebraucht, aber jetzt geht es hier wieder weiter.

Am Dienstag habe ich wieder einmal die Stadtbibliothek aufgesucht, in meinem Fall ist das Mittelpunktbibliothek Schöneberg, die Theodor-Heuss-Bücherei. Sympathischer Name, der Kasten dürfte aber gerne mal etwas freundlicher gestaltet werden. Heller vor allem. Was sich zugegebenermaßen bei dunkelroten Ziegelwänden in der Eingangshalle nicht so einfach durchführen läßt. Davon abgesehen, ist sie wirklich in Ordnung, und ich trage auch regelmäßig einen ganzen Schwung Bücher rein und wieder raus. Da habe ich zum einen eine ellenlange Liste im Kopf mit Büchern/Autoren, die ich schon immer mal lesen wollte, und was mir davon gerade einfällt, wenn ich ehrfürchtig an den Regalen vorbeischreite, wird gezielt gesucht. Daneben gibt es auch immer wieder Bücher, die mir ins Auge fallen, mich spontan ansprechen und ebenfalls mitgenommen werden.

Am Dienstag habe ich folgende Bücher zurückgegeben (hätte noch bis Montag Zeit gehabt, aber ich brauchte neues Lesefutter):
  • "Klima und Kulturgeschichte" von einem englischen oder amerikanischen Wissenschaftler, dessen Name mir leider wieder entfallen ist - interessantes Thema, aber erstens schon 1982 geschrieben und zweitens doch zu trocken geschrieben, ich habe es nur zum Teil gelesen
  • "Der Mond ist kein Kochtopf" - eine Sammlung von Reiseessays von Viktor Jerofejew, von denen einige ganz witzig waren, aber mir hat der einleitende Text über das Reisen an sich mit Abstand am besten gefallen
  • "Ingrid Babendererde: Reifeprüfung 1953" - der Erstlingsroman des von mir hochgeschätzten Uwe Johnson, einfach gut
  • "Die verschwundene Miniatur" - eine amüsante Kriminalgeschichte von Erich Kästner, die zwar eher für Erwachsene geschrieben wurde, sich aber dennoch so leicht und locker liest wie "Das doppelte Lottchen"; hat mir sehr gut gefallen (war aber auch schon nach zwei Stunden durch damit)
  • "Alexis Sorbas" von Niklas Kazantzakis - der klassische Fall eines Buches, das ich immer schon mal lesen wollte und nun zufällig sichtbar im Regal stand; eine schöne Geschichte einer Männerfreundschaft, die ich mit großem Vergnügen gelesen habe
  • "Das grüne Akkordeon" von E. Annie Proulx - nachdem ich im letzten Jahr ihren Roman "Schiffsmeldungen" verschlungen habe, wollte ich mehr von ihr lesen, und das war das einzige, was gerade da war, also mitgenommen und verschlungen - klasse!
  • zwei Syltreiseführer (Arbeit)

Ausgeliehen habe ich folgendes:
  • "Reise in den siebten Himmel" von Ljudmila Ulitzkaja - wollte ich immer schon mal lesen, habe auch schon angefangen und dabei mehr über die möglichen Methoden eines illegalen Schwangerschaftsabbruch erfahren, als ich jemals wissen wollte (*würg*), davon abgesehen ist es aber, wie eigentlich alle Bücher von Ulitzkaja, eine wunderschöne Familiensage vor dem Hintergrund der sowjetischen Geschichte
  • "Das schwarze Buch" von Orhan Pamuk - "Schnee", das Buch, für das er den Nobelpreis bekommen hat, war nicht da, und "Rot ist mein Name" habe ich schon mal gelesen
  • "Abschied von Gülsary" von Tschingis Aitmatow - der kirgisische Schriftsteller ist vor kurzem leider gestorben; zu dem Buch habe ich vor Jahren mal den Film gesehen
  • "Die Klage des Zugvogels", auch von Aitmatow - wenn schon, denn schon
  • "Die Liebe der Anne Elliott oder Überredungskunst" von Jane Austen - KLASSE!
  • "Ein verwunschenes Haus" - ein Erzählband von Virginia Woolf - vor kurzem las ich mit größter Begeisterung Michael Cunninghams "Die Stunden" (auf dem wiederum der wunderbare Film "The Hours" basiert), und da "Mrs. Dalloway" gerade nicht da war, mußte ich was anderes nehmen
  • "Traumpfade" von Bruce Chatwin - gehört auch zur Edition der Süddeutschen Zeitung, und ich war einfach neugierig
  • "Zahlentheoretische Kostproben" von Theo Kempermann - reine Neugier

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