Freitag, 2. Mai 2008

Autofahren in Almaty

Almaty ist eine schöne Stadt. Zwar architektonisch eindeutig sowjetisch (wenn auch mit relativ vielen postkommunistischen Neubauten dazwischen), aber auch grün. Sehr grün. Grüner als Berlin. Wohin man auch sieht: fast überall, an jeder Straßenseite stehen Bäume. Das hat mir sehr gut gefallen. Nicht zu vergessen das Tienshan im Hintergrund.


Der Verkehr allerdings ist eine reine Katastrophe. Fast immer gibt es irgendwo Stau, und die Autos und fahren einfach, wie sie wollen. Was auf Almatys Straßen abgeht, ist schlimmer als Moskau, was wiederum schlimmer als Paris ist. (Die letzte Aussage kann Sabine bestätigen, den Rest müßt Ihr mir einfach glauben.)


Am schlimmsten war allerdings die Hochzeitsgesellschaft, die am Freitagabend die Straße nach Almaty hinein blockierte, indem zwei oder auch drei Autos dicht beisammen fuhren (wenn das dritte Auto mit im Bunde war, fuhr eben einer auf dem Seitenstreifen), so daß keiner vorbeikam. Wer dennoch die Frechheit besaß, überholen zu wollen, wurde gnadenlos abgedrängt oder zu riskantem Ausweichen über die ebenfalls stark befahrene Gegenfahrbahn genötigt. Der Höhepunkt war die Verfolgungs- und Abdrängfahrt mit einem Lexus, dem irgendwann das Überholen gelang. Ob das der Wagen war, den wir kurz darauf mit extrem qualmendem Motor am Straßenrand stehen sahen, während der Fahrer panisch den Ersatzkanister aus dem Kofferraum zog, weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß die Kollegen den anderen Wagen als Lexus bezeichneten. Was auch immer das ist. Ein Auto vermutlich. ;-)
Natürlich war die ganze Aktion auch ziemlich gefährlich. Dennoch: für uns ausländische Journalisten, die wir von unserem Reisebus österreichischer Provenienz einen guten Überblick über das Geschehen vor uns hatten, war das Schauspiel besser als Kino!

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