Am Sonntagmorgen sind wir früh aufgestanden, denn ich wollte Cari möglichst viel von Berlin zeigen (und sie wollte natürlich auch viel sehen, wo sie schon mal da war ;-) ).
Die erste Station: der Checkpoint Charlie bzw. das Haus am Checkpoint Charlie, ein privates Museum, das an die deutsche Teilung, den Mauerbau und die Versuche von DDR-Bürgern, in den Westen zu fliehen, dokumentiert.
Es war wahnsinnig interessant, durch die Ausstellung zu gehen. Besonders beeindruckt haben mich der Mut und der Erfindungsreichtum der Leute, die z.T. mit selbstgebastelten Mini-U-Booten und Heißluftballons "rübermachten". Oder die Fluchthelfer, von denen einige aus völlig uneigennützigen Motiven und unter Gefahr für Leib und Leben DDR-Flüchtlinge in den Westen brachten. Das sind wahre Helden.
Um kurz nach neun waren wir am Museum angekommen, und nach zwei Stunden waren wir durch die Ausstellung durch. Gerade rechtzeitig, denn als wir das Gebäude verließen, setzte der Touristenansturm ein.
Wir zogen gleich weiter zur Warschauer Straße, um uns die East Side Gallery anzusehen.
Das längste erhaltene, zusammenhängende Teilstück der Berliner Mauer, bemalt von Künstlern aus aller Welt. Es ist wohl die größte Freiluftgalerie der Welt. Ein schöner "Verwendungszweck" für die Mauer mit zum Teil wirklich schönen Bildern.
Gleichzeitig mußte ich so kurz nach dem Museumbesuch beim Anblick des Mauerrestes auch immer daran denken, wieviel Kraft und Entschlossenheit es gekostet haben muß, da hinüberzuklettern. Um danach dem Beschuß tückischer Selbstschußanlagen ausgesetzt zu werden. Ich jedenfalls, die ich im Sportunterricht am Reck grundsätzlich den nassen Sack gegeben habe, wäre gar nicht erst über die "erste" Mauer hinübergekommen.
Leider haben die Kunstwerke sehr gelitten, denn anscheinend mußte sich jeder vorbeikommende darauf verewigen. Ein Teilstück wurde vor einigen Jahren gereinigt und restauriert, und danach hat man eine Plakette angebracht, die um Respekt vor den Kunstwerken bittet. Leider erfolglos. Es ist eine Schande, daß es Menschen gibt, die vor den Weken anderer keinen Respekt haben.
Diese hier habe ich sogar "in flagranti" erwischt. Fast noch mehr als die Krakelei selbst hat mich geärgert, daß die eine Frau den Vorfall noch stolz mit der Kamera festgehalten hat. >(
Manchmal bin ich einfach zu schüchtern und zurückhaltend. Eigentlich hätte ich hingehen und den beiden Weibern gehörig die Meinung sagen müssen. Aber so etwas kann ich einfach nicht. *selbstohrfeig*
Uns so sieht die Mühlenstraße aus, an der entlang die East Side Gallery sich befindet. Nicht besonders schön, aber der Himmel sah einfach nur klasse aus. Mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück. :-)
"Mittagessen" gab es im Ostbahnhof. Ich wußte, daß es da ein ordentliches Eiscafé gibt, und da Cari noch nie etwas von "Spaghetti-Eis" gehört hatte, mußte diese Bildungslücke natürlich schleunigst gestopft werden. ;-)
Nächste Station die Hackeschen Höfe. Wir schlenderten durch das Gewirr der Hinterhöfe und Durchgänge mit den vielen kleinen Läden.
Nur schade, daß Sonntag und daher einiges geschlossen hatte. Der kleine Spielzeugladen beispielsweise sah sehr interessant aus. Aber zum Glück war der Ampelmännchenladen offen. Wirklich lustig, was es dort alles gibt: Nudeln, Handtücher, Babykleidung, T-Shirts, Aufkleber, Eiswürfelbehälter, ... Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Danach hatten wir immer noch fast drei Stunden Zeit, bevor Cari wieder am Bahnhof sein mußte. Ein schneller Blick in meinen neuen Berlin-Reiseführer (ich kenne mich ja auch nicht soo gut in der Stadt aus ;-) ) zeigte: der Berliner Dom ist ganz in der Nähe und zu Fuß erreichbar. Außerdem fing es an zu regnen, daher erschien es uns ratsam, sich etwas mit Dach zu suchen.
Letzteres war allerdings überflüssig, denn der Regen hörte noch schneller auf als er angefangen hatte. Trotzdem sind wir in den Dom gegangen. ;-) Der Innenraum ist gigantisch und wunderschön. Aber am besten ist der Rundblick, den man von der Kuppel aus über die ganze Stadt hat. Um dorthin zu gelangen, muß man allerdings über 250 Stufen nach oben steigen. Je höher man kommt, desto enger und schmaler werden die Stufen. Das Treppenhaus ist ein sicherer Anwärter auf den Titel "häßlichstes Treppenhaus der Welt". Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich mich wirklich in einem Sakralgebäude befand. Stellenweise hatte es große Ähnlichkeit mit dem Dachboden eines Mietshauses. Eines sehr häßlichen Mietshauses.
Aber wie schon gesagt, die Aussicht ist wunderschön und entschädigt für alles. Sei es die großen Engelsstatuen am Rand der Kuppel oder der Blick über Berlin - einfach toll.
Und, ich muß es noch einmal sagen, das Wetter hat voll mitgespielt. Von den schönen Wolken abgesehen, war die Luft sehr klar und gab eine gute Fernsicht.
Auf der Spree war Rush hour. Schon verrückt, wie viele dieser Schiffe an dem Tag unterwegs waren. Und auch wenn wahrscheinlich keines voll ausgebucht war, dürfte sich das Geschäft für alle gelohnt haben.
Vom Dom aus sind wir dann langsam Unter den Linden entlang Richtung Hauptbahnhof gewandert. Wir hatten aber immer noch Zeit, und so setzten wir uns am Spreeufer auf eine im passenden Moment frei gewordene Bank in den Schatten und ruhten uns etwas aus.
Plötzlich ertönte lautes Rufen, und wer stand da vor uns? Mein Brüderchen, das gerade auf Klassenfahrt in Berlin weilt, und drei seiner Freunde! Hätten Cari und ich die Reichstagsbesichtigung nicht schon am Abend vorher gemacht, hätten Gero und ich uns schon eher hallo sagen können, denn die hatten sich den Reichstag auch am Sonntagmorgen angesehen (wie ich es ursprünglich auch geplant hatte).
Die erste Station: der Checkpoint Charlie bzw. das Haus am Checkpoint Charlie, ein privates Museum, das an die deutsche Teilung, den Mauerbau und die Versuche von DDR-Bürgern, in den Westen zu fliehen, dokumentiert.
Es war wahnsinnig interessant, durch die Ausstellung zu gehen. Besonders beeindruckt haben mich der Mut und der Erfindungsreichtum der Leute, die z.T. mit selbstgebastelten Mini-U-Booten und Heißluftballons "rübermachten". Oder die Fluchthelfer, von denen einige aus völlig uneigennützigen Motiven und unter Gefahr für Leib und Leben DDR-Flüchtlinge in den Westen brachten. Das sind wahre Helden.
Um kurz nach neun waren wir am Museum angekommen, und nach zwei Stunden waren wir durch die Ausstellung durch. Gerade rechtzeitig, denn als wir das Gebäude verließen, setzte der Touristenansturm ein.
Wir zogen gleich weiter zur Warschauer Straße, um uns die East Side Gallery anzusehen.
Das längste erhaltene, zusammenhängende Teilstück der Berliner Mauer, bemalt von Künstlern aus aller Welt. Es ist wohl die größte Freiluftgalerie der Welt. Ein schöner "Verwendungszweck" für die Mauer mit zum Teil wirklich schönen Bildern.
Gleichzeitig mußte ich so kurz nach dem Museumbesuch beim Anblick des Mauerrestes auch immer daran denken, wieviel Kraft und Entschlossenheit es gekostet haben muß, da hinüberzuklettern. Um danach dem Beschuß tückischer Selbstschußanlagen ausgesetzt zu werden. Ich jedenfalls, die ich im Sportunterricht am Reck grundsätzlich den nassen Sack gegeben habe, wäre gar nicht erst über die "erste" Mauer hinübergekommen.
Leider haben die Kunstwerke sehr gelitten, denn anscheinend mußte sich jeder vorbeikommende darauf verewigen. Ein Teilstück wurde vor einigen Jahren gereinigt und restauriert, und danach hat man eine Plakette angebracht, die um Respekt vor den Kunstwerken bittet. Leider erfolglos. Es ist eine Schande, daß es Menschen gibt, die vor den Weken anderer keinen Respekt haben.
Diese hier habe ich sogar "in flagranti" erwischt. Fast noch mehr als die Krakelei selbst hat mich geärgert, daß die eine Frau den Vorfall noch stolz mit der Kamera festgehalten hat. >(
Manchmal bin ich einfach zu schüchtern und zurückhaltend. Eigentlich hätte ich hingehen und den beiden Weibern gehörig die Meinung sagen müssen. Aber so etwas kann ich einfach nicht. *selbstohrfeig*
Uns so sieht die Mühlenstraße aus, an der entlang die East Side Gallery sich befindet. Nicht besonders schön, aber der Himmel sah einfach nur klasse aus. Mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück. :-)
"Mittagessen" gab es im Ostbahnhof. Ich wußte, daß es da ein ordentliches Eiscafé gibt, und da Cari noch nie etwas von "Spaghetti-Eis" gehört hatte, mußte diese Bildungslücke natürlich schleunigst gestopft werden. ;-)
Nächste Station die Hackeschen Höfe. Wir schlenderten durch das Gewirr der Hinterhöfe und Durchgänge mit den vielen kleinen Läden.
Nur schade, daß Sonntag und daher einiges geschlossen hatte. Der kleine Spielzeugladen beispielsweise sah sehr interessant aus. Aber zum Glück war der Ampelmännchenladen offen. Wirklich lustig, was es dort alles gibt: Nudeln, Handtücher, Babykleidung, T-Shirts, Aufkleber, Eiswürfelbehälter, ... Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Danach hatten wir immer noch fast drei Stunden Zeit, bevor Cari wieder am Bahnhof sein mußte. Ein schneller Blick in meinen neuen Berlin-Reiseführer (ich kenne mich ja auch nicht soo gut in der Stadt aus ;-) ) zeigte: der Berliner Dom ist ganz in der Nähe und zu Fuß erreichbar. Außerdem fing es an zu regnen, daher erschien es uns ratsam, sich etwas mit Dach zu suchen.
Letzteres war allerdings überflüssig, denn der Regen hörte noch schneller auf als er angefangen hatte. Trotzdem sind wir in den Dom gegangen. ;-) Der Innenraum ist gigantisch und wunderschön. Aber am besten ist der Rundblick, den man von der Kuppel aus über die ganze Stadt hat. Um dorthin zu gelangen, muß man allerdings über 250 Stufen nach oben steigen. Je höher man kommt, desto enger und schmaler werden die Stufen. Das Treppenhaus ist ein sicherer Anwärter auf den Titel "häßlichstes Treppenhaus der Welt". Ich war mir gar nicht so sicher, ob ich mich wirklich in einem Sakralgebäude befand. Stellenweise hatte es große Ähnlichkeit mit dem Dachboden eines Mietshauses. Eines sehr häßlichen Mietshauses.
Aber wie schon gesagt, die Aussicht ist wunderschön und entschädigt für alles. Sei es die großen Engelsstatuen am Rand der Kuppel oder der Blick über Berlin - einfach toll.
Und, ich muß es noch einmal sagen, das Wetter hat voll mitgespielt. Von den schönen Wolken abgesehen, war die Luft sehr klar und gab eine gute Fernsicht.
Auf der Spree war Rush hour. Schon verrückt, wie viele dieser Schiffe an dem Tag unterwegs waren. Und auch wenn wahrscheinlich keines voll ausgebucht war, dürfte sich das Geschäft für alle gelohnt haben.
Vom Dom aus sind wir dann langsam Unter den Linden entlang Richtung Hauptbahnhof gewandert. Wir hatten aber immer noch Zeit, und so setzten wir uns am Spreeufer auf eine im passenden Moment frei gewordene Bank in den Schatten und ruhten uns etwas aus.
Plötzlich ertönte lautes Rufen, und wer stand da vor uns? Mein Brüderchen, das gerade auf Klassenfahrt in Berlin weilt, und drei seiner Freunde! Hätten Cari und ich die Reichstagsbesichtigung nicht schon am Abend vorher gemacht, hätten Gero und ich uns schon eher hallo sagen können, denn die hatten sich den Reichstag auch am Sonntagmorgen angesehen (wie ich es ursprünglich auch geplant hatte).
Eine kurze Begrüßung, dann zogen die Jungs weiter. Meinem Brüderchen (zweiter von rechts) war das ganze Treffen sichtbar peinlich. Na ja, das liegt am Alter. Aber lustig war es auf jeden Fall. Die Welt ist klein.
Kurz darauf hieß es aber auch für Cari und mich Abschied nehmen. Wir gingen zum Bahnhof, Cari besorgte sich noch etwas Verpflegung für die lange Fahrt nach Prag, dann kam der Zug, und ich blieb winkend am Bahnsteig zurück. :-(
Es war ein schönes Wochenende. Zwar auch sehr anstrengend (ich werde alt ...), aber es war einfach nur schön, Cari nach einem Jahr wiederzusehen, ihr die zwei Ecken von Berlin zu zeigen, die ich schon kenne, und ein paar neue gemeinsam mit ihr zu entdecken. Schade nur, daß es so kurz war. Aber die wenige Zeit haben wir gut nutzen können. :-)
Und Caris Bericht mit ihren Eindrücken von Berlin gibt es hier.
Kurz darauf hieß es aber auch für Cari und mich Abschied nehmen. Wir gingen zum Bahnhof, Cari besorgte sich noch etwas Verpflegung für die lange Fahrt nach Prag, dann kam der Zug, und ich blieb winkend am Bahnsteig zurück. :-(
Es war ein schönes Wochenende. Zwar auch sehr anstrengend (ich werde alt ...), aber es war einfach nur schön, Cari nach einem Jahr wiederzusehen, ihr die zwei Ecken von Berlin zu zeigen, die ich schon kenne, und ein paar neue gemeinsam mit ihr zu entdecken. Schade nur, daß es so kurz war. Aber die wenige Zeit haben wir gut nutzen können. :-)
Und Caris Bericht mit ihren Eindrücken von Berlin gibt es hier.
2 Kommentare:
:) Rush Hour on the Spree indeed.
It really was perfect timing to finish at Checkpoint Charlie because I don't think I would have enjoyed it nearly as much with the hoardes of tourists there. I'd have rushed to get through and away, and I'm glad I didn't.
It was so much fun--NY and Germany are too far from each other :(
Just finished my second post.
Schon fast zwei Wochen ohne Posting. Du muss echt viel zu tun haben in Deinem neuen Job :-)
Viel Spaß dabei!
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