Sonntag, 16. August 2009

In der Kanzler-U-Bahn

Gestern nachmittag ergab sich die Gelegenheit, endlich mal die neue U-Bahn-Linie auszuprobieren. Die U 55 verkehrt (bislang) nur zwischen Hauptbahnhof und Unter den Linden, mit einem Zwischenstop am Bundestag. Wer einmal sehen möchte, wie Berlins U-Bahn-Wagen aussehen, bevor die Sprayer und andere Vandalen sich daran ausgetobt haben, sollte es möglichst bald tun - der erste Idiot hatte schon die Festigkeit des Fensters ausprobiert.
Vom Hauptbahnhof ging es zur anderen Endstation, die statt "Unter den Linden" "Brandenburger Tor" heißt, und deren Wänden mit vielen illuminierten Infotafeln zur Geschichte des Berliner Wahrzeichens geschmückt sind.

(Mit Dank an B. für das Bild.)

Was mir eher negativ aufgefallen ist: die englischen Bilderklärungen stehen vor den deutschen und sind auch heller. Nun finde ich es prinzipiell in Ordnung, den nicht des Deutschen mächtigen Touristen die wichtigen Infos auch auf Englisch zur Verfügung zu stellen. Aber wenn dann die Übersetzung vor dem Ursprungstext steht, sehe ich schon wieder diese vorauseilende politische Korrektheit am Werk. Und so etwas ärgert mich nun mal.

Es gibt allerdings noch eine andere Erklärung: laut PISA-Studie kann die Mehrheit der Deutschen eh nicht lesen. So gesehen ergibt es natürlich schon einen Sinn, den deutschen Text optisch eher stiefmütterlich zu behandeln.

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