Samstag, 13. Dezember 2008

Revidierte Vorurteile

Mein nicht mehr ganz so neuer Job bringt es mit sich, daß ich ziemlich viele E-Mails zu lesen bekomme. Das eröffnet mir eine ganz neue Sicht auf die Welt. Bislang glaubte ich doch tatsächlich, Lesen und Schreiben gehörten untrennbar zusammen. Inzwischen mußte ich erstaunt feststellen, daß es doch tatsächlich eine nicht unerhebliche Anzahl von Leuten gibt, die zwar in der Lage sind, eine E-Mail zu schreiben, aber offenkundig nicht des Lesens mächtig sind. Das ist die einzige Erklärung dafür, daß ich so viele über E-Mail gestellte Fragen beantworten darf, die sich die Absender hätten schenken können, wären sie nur in der Lage gewesen, den Inhalt der E-Mail zu erfassen, die sie kurz zuvor von uns bekommen haben.
Am besten war natürlich der Engländer (mit chinesisch klingendem Namen, der aber am Telefon ein sehr englisch klingendes Englisch sprach), der uns fragte, wozu er denn noch eine schriftliche Bestätigung (confirmation) bekommen solle, wo er doch schon längst die Bestätigung (confirmation) geschickt habe?! Als Beleg hatte er das Dokument als PDF gleich noch mal angehängt. So etwas klärt man dann am besten mündlich. E-Mails wären da zu umständlich geraten. Also habe ich dem Typen am Telefon kurz den Unterschied zwischen "confirmation" (Bestätigung) und "registration" (Anmeldung) erklären dürfen ...
Wie sagte daraufhin doch der Kollege zu mir: "Ich weiß ja nicht, ob dir der Begriff "Vollpfosten" was sagt ..." Doch, durchaus.

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