Heute vor einer Woche habe ich mal etwas Geld investiert und mir eine Ausstellung im Martin-Gropius-Bau angesehen. Und zwar handelte es sich dabei um eine Retrospektive des sowjetischen Fotografen Jewgeni Chaldej, die vom 9. Mai (passend!) bis zum 28. Juli (d.h. Montag) zu sehen gewesen war. Anfangs wurde im rbb kulturradio eifrig Werbung dafür gemacht, die mir schon deshalb im Gedächtnis haften blieb, weil der Werbetext stets mit der Sowjethymne begann. Da merkt man doch gleich auf. Der Name des Fotografen sagte mir zwar erst mal nichts, aber auf den Plakaten zur Ausstellung war das berühmte (inszenierte) Bild von dem Rotarmisten zu sehen, der auf dem Berliner Reichstagsgebäude die sowjetische Flagge hißt.
Die Ausstellung war auch wirklich interessant. Der Schwerpunkt lag auf seinen Bildern vom Zweiten Weltkrieg, vom eroberten Berlin, der Potsdamer Konferenz und den Nürnberger Prozessen. Besonders lange blieb ich vor einem Foto stehen, das er kurz nach der Bombardierung von Murmansk gemacht hatte. Weil es dort fast nur Holzhäuser gegeben hatte, war natürlich alles komplett niedergebrannt. Nur die gemauerten Schornsteine ragen dünn und schwarz in die verqualmte Luft heraus. Verbrannte Erde, soweit man sieht. Im Vordergrund bewegt sich eine alte Frau im Kopftuch von links durch das Bild. Sie schleppt einen riesigen, sperrigen Koffer auf ihrem Rücken – das ist alles an Besitz, was ihr geblieben ist. Ich war nicht die einzige, die von dem Bild lange nicht mehr wegkam.
In einem anderen Saal gab es dann noch eine Auswahl von Bildern aus der Sowjetunion in den 50er und 60er Jahren. Davon hätte ich gerne noch mehr gesehen. Da waren interessante und viele schöne dabei. Der Mann hatte wirklich einen Blick für gute Motive. Zum Beispiel war da eine Schulklasse. Ein kleiner Junge mit verschmitztem Lausbubengesicht zeigt dem Mädchen auf dem Platz neben ihm etwas im Schulbuch. Süß. Oder das Bild einer jungen Frau, die sich auf die Stufen eines Uferkais in Leningrad gesetzt hat und versunken in einem Buch liest. Das hätte ich sein können. *g* Leider gab es das Bild nicht als Postkarte zu kaufen. Schade, schade. :-(
Sehr gut waren auch die Porträts von Schostakowitsch und dem noch sehr jungen Rostropowitsch (mit einer aufgehängten Tagesdecke als Hintergrund, um die Enge in der Kommunalka, in der der aufstrebende Musiker damals wohnte, zu kaschieren – hochinteressant, diese kleinen Anekdoten zur Entstehungsgeschichte der Bilder). Auch solche Bilder hätte ich gerne in größerer Zahl gesehen, aber die Ausstellungsmacher wollten den Berliner Besuchern wahrscheinlich nur Leute zeigen, die auch im Westen bekannt waren/sind. Naja.
Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, und ich bin froh, es noch in die Ausstellung geschafft zu haben.
Die Ausstellung war auch wirklich interessant. Der Schwerpunkt lag auf seinen Bildern vom Zweiten Weltkrieg, vom eroberten Berlin, der Potsdamer Konferenz und den Nürnberger Prozessen. Besonders lange blieb ich vor einem Foto stehen, das er kurz nach der Bombardierung von Murmansk gemacht hatte. Weil es dort fast nur Holzhäuser gegeben hatte, war natürlich alles komplett niedergebrannt. Nur die gemauerten Schornsteine ragen dünn und schwarz in die verqualmte Luft heraus. Verbrannte Erde, soweit man sieht. Im Vordergrund bewegt sich eine alte Frau im Kopftuch von links durch das Bild. Sie schleppt einen riesigen, sperrigen Koffer auf ihrem Rücken – das ist alles an Besitz, was ihr geblieben ist. Ich war nicht die einzige, die von dem Bild lange nicht mehr wegkam.
In einem anderen Saal gab es dann noch eine Auswahl von Bildern aus der Sowjetunion in den 50er und 60er Jahren. Davon hätte ich gerne noch mehr gesehen. Da waren interessante und viele schöne dabei. Der Mann hatte wirklich einen Blick für gute Motive. Zum Beispiel war da eine Schulklasse. Ein kleiner Junge mit verschmitztem Lausbubengesicht zeigt dem Mädchen auf dem Platz neben ihm etwas im Schulbuch. Süß. Oder das Bild einer jungen Frau, die sich auf die Stufen eines Uferkais in Leningrad gesetzt hat und versunken in einem Buch liest. Das hätte ich sein können. *g* Leider gab es das Bild nicht als Postkarte zu kaufen. Schade, schade. :-(
Sehr gut waren auch die Porträts von Schostakowitsch und dem noch sehr jungen Rostropowitsch (mit einer aufgehängten Tagesdecke als Hintergrund, um die Enge in der Kommunalka, in der der aufstrebende Musiker damals wohnte, zu kaschieren – hochinteressant, diese kleinen Anekdoten zur Entstehungsgeschichte der Bilder). Auch solche Bilder hätte ich gerne in größerer Zahl gesehen, aber die Ausstellungsmacher wollten den Berliner Besuchern wahrscheinlich nur Leute zeigen, die auch im Westen bekannt waren/sind. Naja.
Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, und ich bin froh, es noch in die Ausstellung geschafft zu haben.
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