Totensonntag war schon, das (Kirchen)Jahr ist rum, Zeit habe ich derzeit auch jede Menge, und zu allem Überfluß erging heute die erste Einladung zum Vorstellungsgespräch (bitte am Montag um 14:30 kräftig Daumen drücken!) – lauter gute Gründe also, mit der diesjährigen Weihnachtsbäckerei loszulegen. So richtig backen wollte ich heute noch nicht, aber da seit einigen Jahren selbstgemachte Pfefferkuchen für mich untrennbar zu Weihnachten dazugehören, habe ich heute abend schon einmal den Teig angerührt.
Die ersten Zutaten hatte ich schon beim großen Einkauf am Samstag besorgt: Pottasche, Sirup. Mehl, Zucker, Hirschhornsalz und die Gewürzmischung und eine passende Metallschüssel für den Teig (hab zwar schon eine Plastikschüssel, aber die würde den Geruch vom Teig aufnehmen und ist daher eher weniger geeignet) habe ich heute am späten Nachmittag noch eingekauft. Margarine war noch in ausreichender Menge im Kühlschrank vorhanden. Eine kleine Küchenwaage wollte ich an sich auch noch erstehen, aber in der Hinsicht bin ich leider nicht fündig geworden. Andererseits – mein Geldbeutel dürfte dafür sehr dankbar sein. ;-)
Nach dem Abendessen und einem klärenden Telefongespräch mit der über einschlägige Kenntnisse verfügenden zukünftigen Ex-Kollegin – Lebkuchengewürz (das ich mangels Angebot anstelle von Pfefferkuchengewürz gekauft hatte) enthält eine Zutat mehr als Pfefferkuchengewürz, ich mußte also nicht noch mal losrennen und auf die Schnelle noch ein Einzelgewürz erstehen – machte ich mich hochmotiviert ans Werk. Einen leichten Dämpfer erhielt die Motivation, als mir plötzlich einfiel, daß ich zwar die Rührhaken im Küchenschrank habe, das elektrische Rührgerät sich aber noch in meinem Kleiderschrank im fernen Ostwestfalen befindet. *hmpf* Na ja, vor in früheren Jahrhunderten waren die Bäcker auch ohne Elektrogeräte ausgekommen und hatten den Teig aus eigener Kraft zusammengerührt.
500 g Mehl im Meßbecher abgewogen und in die Metallschüssel getan. 125 g Zucker im Meßbecher eher geschätzt als abgewogen und in den Topf getan. Sirupbehälter geöffnet und – Panik! Innen glänzte mich eine Sirupmasse in ihrem schönsten dunkelbraun an. Es sollte aber heller Sirup sein (können die Hersteller so was nicht von vornherein auf der Packung vermerken?!), da der dunkle über einen wesentlich stärkeren Eigengeschmack verfügt. Nun ja, es war zu spät, noch den Supermarkt zu stürmen, also habe ich wohl oder übel genommen, was da war. 250 g Sirup mit Hilfe von Meßbecher und viel Augenmaß (im Behälter waren 450 g, ich brauchte also etwas mehr als die Hälfte) abgewogen und zum Zucker in den Topf gefüllt. 100 g Margarine abgeschätzt (war eh schon alles egal *zwinker*), ebenfalls in den Topf getan und alles zusammen erhitzt. In der Zwischenzeit Mehl und Gewürzmischung vermischt, je etwas Pottasche und Hirschhornsalz in einem Eßlöffel Wasser aufgelöst. Als die geschmolzene Zucker-Sirup-Margarine-Masse wieder etwas abgekühlt war, alle Zutaten plus etwas Wasser mit dem Holzlöffel kräftig verrührt, bis der Teig Blasen geschlagen hat. Sieht etwas klumpig aus, schmeckt aber schon. Und riecht gut!
Ob die gebackenen Pfefferkuchen eßbar sind, erfahrt Ihr in einigen Tagen. Bis dahin, so sagt mir eine innere Stimme, sollte ich besser noch mal überprüfen, ob sich das Nudelholz auch tatsächlich in der großen Plastikkiste befindet ...
1 Kommentar:
Dann mal TOI TOI TOI, besonders für Montag!!!, für das Nudelholz und das Gebäck...
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